Bilk Freizeitstätte "BauKinderKultur" feiert ihren 20. Geburtstag

Bilk · Als Julia Schabrod im Oktober 1996 ihre erste Stelle als Kulturpädagogin beim Jugendamt der Stadt Düsseldorf antrat, waren die Vorgaben für die Freizeitstätte, die sie aufbauen sollte, simpel: Schabrod sollte ein niederschwelliges Angebot für die Kinder rund um den Salzmannbau an der Himmelgeister Straße schaffen. "Dieser war kurz davor zur Wohnanlage geworden mit Menschen aus ganz vielen Kulturen. Die Stimmung war gespannt", sagt sie.

 Im Einsatz für Düsseldorfs Kinder seit 20 Jahren: Julia Schabrod mit Emily (8) und Anna (9) (v.l.), die "BauKinderKultur" regelmäßig besuchen.

Im Einsatz für Düsseldorfs Kinder seit 20 Jahren: Julia Schabrod mit Emily (8) und Anna (9) (v.l.), die "BauKinderKultur" regelmäßig besuchen.

Foto: Andreas bretz

Jetzt, 20 Jahre später, arbeitet sie noch immer im Salzmannbau. Gestern feierte die von Schabrod aufgebaute Einrichtung "BauKinderKultur" ihren runden Geburtstag. Aus der Freizeitstätte mit einfachen Spielangeboten ist inzwischen eine Kultureinrichtung mit vielen Kunst- und Tanzkursen geworden, die im Schnitt von fast 30 Kindern täglich besucht wird.

Regelmäßig werden die Ergebnisse der Kunstaktionen zudem in großen Ausstellungen gezeigt - so wie Julia Schabrod es seit Beginn ihres Engagements geplant hatte. "Zuerst wollte ich Kunst studieren und hatte sogar einen Platz an der Kunstakademie sicher. Dann habe ich gemerkt, dass ich lieber mit Menschen zusammen Kunst machen möchte." Es folgte ein Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Kulturpädagogik. Mit "BauKinderKultur" konnte Schabrod dann ihr Konzept zur kulturellen Bildung umsetzen - auch in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt, das immer wieder die Räume für die Ausstellungen bereitstellt. "Unsere erste Ausstellung haben wir im Jahr 2000 organisiert. Da ging es um ein Thema, das inzwischen wieder sehr aktuell ist: Pokémon", sagt sie. Damals hatten die kleinen Taschenmonster aus Japan, die in diesem Sommer die Handys vieler Jugendlicher eroberten, ihre erste Hochphase.

Ging es 2000 allgemein noch sehr analog zu, ist die Digitalisierung heute für Schabrod und ihr Team aus 15 Honorarkräften eine Herausforderung: "Vielen Kindern, die ein Handy haben, fällt es schwer, sich auf ein Projekt bei uns zu konzentrieren." Auch die Schule mit Offenem Ganztag nehme mehr Raum ein als früher. Nach wie vor sind Kinder jedes Alters jedoch im Salzmannbau willkommen. Zahlen müssen sie dafür nichts. Infos zu Angebot und Öffnungszeiten gibt es unter Telefon 0211 8924985.

(lai)
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