Düsseldorf Glasmacherviertel wird komplett mit Fernwärme versorgt

Gerresheim · Die Pläne für das neue Glasmacherviertel in Gerresheim sind noch nicht der Weisheit letzter Schluss, das betont Projektleiterin Gudrun Piesczek vom Investor Patrizia immer wieder - und tat es auch bei der Infoveranstaltung der CDU. "So könnte der Bebauungsplan aussehen", sagt sie dann - muss aber nicht, versteht der Zuhörer.

 Die Errichtung des Parks an der später renaturierten und freigelegten Düssel wird erst ziemlich zum Schluss der Arbeiten 2019 realisiert.

Die Errichtung des Parks an der später renaturierten und freigelegten Düssel wird erst ziemlich zum Schluss der Arbeiten 2019 realisiert.

Foto: Patrizia

Dass tatsächlich 1400 neue Wohneinheiten entstehen, wird etwa immer unwahrscheinlicher, der Anteil der Einfamilienhäuser soll erhöht werden. Fakt ist aber auf jeden Fall, dass sich die Anwohner noch mindestens zwei Jahre mit täglich 80 bis 100 Lastwagen im Umfeld des alten Glashüttengeländes abfinden müssen, so lange dauern die Aufräumarbeiten. Konkret in die Umsetzung der Planung eingestiegen wird erst 2016, das erste Haus steht wohl nicht vor 2018, ließ Piesczek durchblicken.

Dass liege vor allem an dem erst 2019 fertiggestellten Regenrückhalte- und -klärbecken, ohne dem nicht viel geht - inklusive der Ortsumgehungsstraße in Gerresheim. Das Gerücht, dass sich Patrizia an einer Finanzierung der L404n beteiligen würde, verwies Piesczek ins Reich der Fabel: "Da ist nichts dran." In trockenen Tüchern sei dagegen der Vertrag mit den Stadtwerken. "Die Verhandlungen waren bisweilen etwas zäh. Aber jetzt steht fest: Das komplette Viertel wird mit Fernwärme versorgt", verkündete die Projektleiterin. Auch Solardächer seien denkbar. Ein Blockheizkraftwerk komme nicht infrage: "Das wäre zwangsläufig so riesengroß, das will hier niemand haben."

Von einem Antrag der Grünen für die Sitzung der Bezirksvertretung am kommenden Dienstag, das nicht denkmalgeschützte Kartonagewerk wegen seiner geschichtlichen Bedeutung zu erhalten und in eine Bebauung zu integrieren, hält Gudrun Piesczek allein schon wegen des dann weiter ansteigenden Stellplatznachweises nicht viel. Ohnehin sei das Thema Parkplätze sensibel, denn eine Tiefgarage wird es auf dem Gelände nicht geben.

Neu war für die Gerresheimer, wie die Endstation der Linie 703 in Zukunft dort gestaltet sein könnte. Nach Kenntnisstand der Patrizia-Vertreterin falle die Wendeschleife weg, die Bahn setze stattdessen rückwärts in eine neue Trasse im Bereich Im Brühl, um im Anschluss vorwärts wieder ihre Fahrt Richtung Gerresheim Mitte aufzunehmen.

Laut SPD-Verkehrsexperte Martin Volkenrath ist das aber noch Zukunftsmusik: "Es gibt dort unterschiedliche Planungsansätze, alles hängt auch immer vom Bau der L404n ab. Wichtiger ist vor dem Hintergrund der Neubaugebiete, dass wir für Gerresheim zusätzliche Anbindungen und eine bessere Taktung in die Innenstadt schaffen."

(RP)
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