Holthausen Verdienstorden für lebenslanges Engagement

Holthausen · Für seine ehrenamtliche Arbeit zeichnete Bürgermeister Conzen gestern Hermann Becker mit dem Bundesverdienstkreuz aus.

 Hermann Becker mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. Gestern war die Ehrung im Ratshaus.

Hermann Becker mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. Gestern war die Ehrung im Ratshaus.

Foto: Anne Orthen.

Er kann sich vor Ehrungen kaum retten. Verdientermaßen, denn das soziale Engagement von Hermann Becker spricht für sich. Am Samstag hat der St. Sebastianus-Schützenverein Holthausen den 80-Jährigen für seine 65-jährige Schützenmitgliedschaft ausgezeichnet. Gestern bekam er im engen Kreis von Familie und Freunden das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Der Orden wird für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen.

Bürgermeister Friedrich Conzen, der Becker den Verdienstorden überreichte, zeigte sich sehr beeindruckt von dem Engagement des pensionierten Vermessungstechnikers. Becker wirkte gefasst und feierlich, als er die Auszeichnung entgegennahm, und bedankte sich bei seiner Frau Helga für ihre Unterstützung.

"Ohne ihr Verständnis und ihre Geduld hätte ich das nicht machen können," sagt er. Helga Becker zeigt sich sichtlich gerührt und vergießt sogar Tränen. Hätte Hermann Becker auch den Orden überreicht bekommen, wenn er nicht am 1. Januar 1952 in den St.-Sebastianus-Schützenverein Holthausen eingetreten wäre? Wer weiß. "Damals, nach dem Krieg gab es nicht viel, um die Freizeit zu verbringen, und Marschmusik hat mich schon immer begeistert", sagt Becker, der von 1979 bis 2001 Holthausens Schützenchef war. Über eine Sammelaktion im Schützenverein für die Kinderkrebsklinik rutschte Becker in die ehrenamtliche Arbeit. Das war 1988. "Damals war gerade unsere Großnichte auf die Welt gekommen und meine Frau und ich waren für das Thema Krebs bei Kindern sensibilisiert", erklärt der passionierte Jäger.

Seine Frau hat ihn immer tatkräftig unterstützt. "Sie hat mir immer den Rücken freigehalten", betont er. Die beiden hatten sich in der Städtischen Katholischen Hauptschule kennen- und beim Tanzkursus der Tanzschule Kaechele lieben gelernt. Sie heirateten am 7. November 1959 in der St.-Joseph-Kirche in Itter. "Mein Mann sagte immer, er könne nicht zu Hause sitzen und nichts tun", sagte Helga Becker vergnügt.

Stattdessen ist er seit 1952 in mehreren Vereinen und Verbänden aktiv. Dazu gehören unter anderem die "Don Bosco Stiftung - Herz und Hand für Wersten", der "Freundeskreis der Elterninitiative HIV-betroffener Kinder" (EHK), der Förderkreis "Alle im Dienste solidarisch" (AiDs) und natürlich der Schützenverein. Darüber hinaus ist er Mitglied im Seniorenrat der Stadt Düsseldorf und für den Stadtbezirk 9 zuständig. Becker: "Ich habe immer viel für Kinder gemacht und jetzt setze ich mich für Senioren ein."

Ans Aufhören denkt der aktive Rentner noch lange nicht. "Ich bin gesund und fit. Warum soll ich mit etwas aufhören, was mir Freude macht?" Die Frage, ob er das Bundesverdientskreuz verdient hat, will Becker nicht beantworten. "Ich habe mich natürlich gefreut. Ob mir diese Auszeichnung aber zusteht, das müssen andere entscheiden", sagt er bescheiden.

(RP)
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