Rath Schüler schreiben über und für Flüchtlinge

Rath · Seit Februar besuchen vier Flüchtlingskinder das Friedrich-Rückert-Gymnasium in Rath. Unterrichtet werden sie und neu eingereiste Migrantenkinder in einer separaten internationalen Klasse. Dennoch gibt es Berührungspunkte. "Wir haben zum Beispiel zusammen Sport, damit wir uns gegenseitig kennenlernen können. Der Kontakt ist anfangs noch schwer, da die Flüchtlinge noch kein Deutsch sprechen, aber sie sind sehr nett", sagt die 15-jährige Nadia. Sie hat für eines der Kinder eine Patenschaft übernommen, was relativ gut funktioniert, da Nadia arabisch spricht. "Die Hilfsbereitschaft der Schüler war sehr groß. Nicht für jeden, der helfen wollte, konnten wir eine Aufgabe finden", sagt Lehrerin Alice Kerkhoff.

Zusammen mit der Referendarin Dilan Kuzu hat sie die Anwesenheit der Flüchtlingskinder zum Anlass genommen, um in Philosophie-Kursen intensiv die Ursachen und Folgen der Flüchtlingsproblematik mit den Schülern zu besprechen. "Wir haben dazu Filme geschaut und im Internet recherchiert und versucht, uns in die Situation der Flüchtlinge hinein zu versetzen", sagt Semina. Einige Schüler haben auch im Freundeskreis Befragungen mit Einwanderern geführt. "Ich wollte erfahren, wie so eine Einwanderung abläuft, wie man sich darauf vorbereitet und was alles beantragt werden muss", sagt David.

Die Informationen haben die Schüler zu fiktiven Flüchtlingsgeschichten und Gedichten verarbeitet. Diese werden nun der Öffentlichkeit am Freitag, 5. Juni, um 15.30 Uhr in der Schule vorgestellt. Dann können die Besucher auch ein Heft erwerben, in dem die Erzählungen zusammen gefasst wurden. Der Erlös soll an die UNO-Flüchtlingshilfe gespendet werden. "Damit wollen die Schüler ein Zeichen setzen, Menschen zum Nachdenken anregen und sie dazu animieren, sich in Flüchtlinge hineinzuversetzen und ihre Last, Trauer aber auch ihre Hoffnungen auf ein besseres Leben nachzuempfinden", sagt Kuzu.

(RP)
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