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Wittlaer Die Wittlaer Jecke feiern sich selbst

Wittlaer · Der nördlichste Veedelszug in Düsseldorf ist mit sechs Gruppen auch der kleinste. Die Stimmung ist bestens.

 Mit 80 Teilnehmern zogen die jecken Eltern als Matrosen verkleidet durch Wittlaer.

Mit 80 Teilnehmern zogen die jecken Eltern als Matrosen verkleidet durch Wittlaer.

Foto: Julia Brabeck

Der kleine Junge im Tigerkostüm ist begeistert. Beim Rosenmontagszug in Wittlaer ist ein ganzer Kamelle-Regen auf ihn niedergeprasselt. Als er allerdings nach dem Einsammeln den Blick hebt, ist der letzte Wagen bereits an ihm vorbeigezogen. Da hilft nur eins, schnell an dem Zug vorbeilaufen und diesen noch einmal von vorne genießen. Eine beliebte Taktik in Wittlaer, denn dort besteht der närrische Lindwurm, der in diesem Jahr unter dem Motto "Wenn es in Europa kracht, muss Wittlaer an die Macht!" stand, gerade einmal aus sechs Gruppen. Die machen allerdings einiges daher, sind mit liebevoll dekorierten Wagen und mit Musik unterwegs und feiern vor allen Dingen sich selbst. Außerdem wächst der Zug nach und nach an, denn die Zuschauer am Wegesrand schließen sich ihm an.

"Wer teilnimmt, steht immer erst beim Start des Zuges fest, denn jeder ist willkommen" sagt Gilbert Varzandeh, Präsident der Wittlaer Bravehearts, welche die Zugorganisation übernommen haben. Dabei ist das Wort Organisation hoch gegriffen, denn eigentlich muss die Veranstaltung nur angemeldet werden, was dann am Rosenmontag selbst folgt, ist ein Selbstläufer. Die Gruppen, aber auch ordentlich viele Zuschauer, versammeln sich am Ende der Bockumer Straße und stimmen sich mit Musik, Essen und Trinken auf den Gang durch das Dorf ein.

Und dieser endet traditionell vor der Gaststätte Peters, wobei hier noch lange nichts zu Ende ist, sondern das Fest so richtig Fahrt aufnimmt. Gefühlt ganz Wittlaer ist dort versammelt und feiert in der Regel bis spät in die Nacht. Das ist besonders für Eltern eine Herausforderung, denn anfangs tollen die Kleinen noch auf der Wiese neben der Kirche umher, später müssen sie aber irgendwie daheim betreut werden. "Wer kann, bucht frühzeitig einen Babysitter. Wir haben aber auch eine Oma in der Truppe, die gleich auf vier Jungs aufpasst", sagt Roman Wesolowski von den "Jecken Eltern Wittlaers". Mit 80 Teilnehmern stellten sie diesmal die größte Truppe und waren als Matrosen verkleidet mit einem Wagen, der "Aida Wittlaeris", am Start und ernteten viel Beifall für das tolle Gefährt, das von Hand gezogen wurde. Einziger Wermutstropfen bei den Jecken Eltern: Ihre Musikanlage funktionierte nicht. Dabei hatten sich alle extra vorher getroffen, um die Lieder lautstark mitsingen zu können. "Egal, Hauptsache wir haben unseren Spaß", sagt Wesolowski. Und der kam bestimmt nicht zu kurz.

(brab)
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