Duisburg Medikamentenversorgung im Alter

Duisburg · Die Vortragsreihe der Kommunalen Gesundheitskonferenz und dem Klinikum Duisburg beschäftigt sich diesmal mit der Medikamentenversorgung älterer Menschen. Referent ist Dr. Wolfried Schröer.

 Dr. Wolfrid Schröer, Chefarzt der Klinik für Geriatrie im Klinikum Duisburg, rät zu einer vorsichtigen Versorgung mit Medikamenten im Alter.

Dr. Wolfrid Schröer, Chefarzt der Klinik für Geriatrie im Klinikum Duisburg, rät zu einer vorsichtigen Versorgung mit Medikamenten im Alter.

Foto: rp-archivfoto

Einen gemeinsamen Informationsnachmittag für medizinische Laien bieten der Gesundheitstreff des Runden Tisches Wedau/Bissingheim, die Kommunale Gesundheitskonferenz und das Klinikum Duisburg am Dienstag, 8. April, von 16 bis 17.30 Uhr zum Thema "Kleine bunte Helfer — Medikamentenversorgung im Alter", im Katholischen Gemeindezentrum Wedau, Kalkweg 189, an.

In unserer immer älter werdenden Gesellschaft steigt die Anzahl der Menschen mit mehreren Erkrankungen (Multimorbidität) stetig an. Gemäß einer Studie des Robert-Koch-Institutes erhalten zirka ein Drittel der über 65-jährigen chronisch Kranken mindestens vier und mehr Arzneimittel gleichzeitig. Damit erhalten diese Menschen den größten Anteil an Verschreibungen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung.

Eine Erkenntnis, die nicht nur wirtschaftlich eine hohe Belastung für die Kostenträger darstellt, sondern insbesondere vor dem Hintergrund der wechselseitigen Wirkungen und Nebenwirkungen dieser Arzneimittel zu beleuchten ist. Wenn Medikamente nicht mehr den Zweck erfüllen, für die Patienten eine Besserung ihrer Erkrankung zu bieten, muss die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Therapiekonzepte hinterfragt werden.

Als Faustregel für die Mehrfachmedikation gilt, dass bei einer regelmäßigen täglichen Einnahme von fünf oder mehr Medikamenten nicht mehr vorherzusagen ist, wie die unterschiedlichen Substanzen untereinander wirken. Da viele Patienten über 70 Jahren sogar häufig mehr als neun Medikamente täglich zu sich nehmen, können Begleiterkrankungen entstehen, die nicht selten einen stationären Krankenhausaufenthalt erfordern. Zudem können Arzneimittel das Risiko für alterstypische Komplikationen wie Gangstörungen oder Stürze, Verwirrtheit sowie Leber- oder Nierenerkrankungen erhöhen.

Dr. Wolfrid Schröer, Chefarzt der Klinik für Geriatrie im Klinikum Duisburg, rät zu einer vorsichtigen Versorgung mit Medikamenten im Alter. Wichtig sei die richtige Priorität der zu behandelnden Krankheiten zu setzen, um damit die Lebensqualität der Patienten auch im Alter zu gewährleisten. So viel wie nötig und so wenig wie möglich, sei eine wichtige Prämisse bei der Medikation. Hierauf wird die Altersmedizin zukünftig ihr Augenmerk lenken. Im Rahmen dieser Informationsveranstaltung steht Dr. Wolfrid Schröer im Anschluss an den Vortrag gerne zur Beantwortung individueller Fragen zur Verfügung. Die Teilnahme ist für alle Interessenten kostenlos.

Bereits im fünften Jahr bietet das Klinikum Duisburg gemeinsam mit dem Runden Tisch Wedau/Bissingheim regelmäßige Informationsnachmittage für medizinische Laien an. Dabei referieren stets Chefärzte über medizinische Themen und stehen für Fragen zur Verfügung. Auch in diesem Jahr wird es weitere gemeinsame Informationsnachmittage geben, unter anderem zu den Themen "Beckenboden", "Rheuma", "Rückenschmerzen" und "Gallensteine". Alle Interessierten sind dazu eingeladen.

(RP)
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