Duisburg Zeichen setzen gegen ausbeuterische Kinderarbeit

Duisburg · Gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Minister für Arbeit haben "Action!Kidz" auf die Ausbeutung Gleichaltriger aufmerksam gemacht.

 Im Düsseldorfer Stadttor drehten die "Action!Kidz" den Globus wieder in die richtige Stellung.

Im Düsseldorfer Stadttor drehten die "Action!Kidz" den Globus wieder in die richtige Stellung.

Foto: kindernothilfe

Weltweit müssen 85 Millionen Kinder einer schweren Arbeit nachgehen, obwohl diese der Gesundheit und der körperlichen und geistigen Entwicklung der Mädchen und Jungen schadet: Sie schuften in Fabriken und Steinbrüchen, auf Feldern und Plantagen, in Minen und Haushalten. Gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Minister für Arbeit, Integration und Soziales, Guntram Schneider, haben "Action!Kidz" der Kindernothilfe jetzt auf diese eklatante Ausbeutung Gleichaltriger aufmerksam gemacht.

Die Welt steht auf dem Kopf – denn so lange Kinder durch harte Arbeit ausgebeutet werden, läuft etwas ganz und gar falsch. Nach dem Motto "Verkehrte Welt, wenn Kinder schuften müssen" stand im Düsseldorfer Stadttor ein überdimensionaler Globus auf dem Kopf, hatte also seinen Südpol oben. NRW-Sozialminister Schneider drehte gemeinsam mit "Action!Kidz" der Kindernothilfe die Erdkugel wieder "richtig herum" und setzte so ein deutliches Zeichen gegen ausbeuterische Kinderarbeit.

Die Schüler, die als "Action!Kidz" auf das Schicksal Gleichaltriger in Afrika, Asien und Lateinamerika aufmerksam machten, kamen vom Düsseldorfer Cecilien-Gymnasium und von der Grundschule Böhmer Straße in Duisburg. Es sei nicht zu akzeptieren, dass in vielen Ländern Kinder arbeiten, statt zur Schule zu gehen oder dass schon Sechsjährige zum Familieneinkommen beitragen müssen, waren sich die "Action!Kidz" und der Minister einig.

Diese dramatischen Kindesrechtsverletzungen gehören einerseits in die Öffentlichkeit, andererseits sei jeder Konsument aufgefordert, sein eigenes Kaufverhalten zu überdenken. So informieren sich "Action!Kidz" im Rahmen des Schulunterrichts oder ihrer Gruppenstunde beispielsweise über die Zusammenhänge zwischen preiswertem Kaffee oder Kakao und der Ausbeutung von Kindern auf Plantagen. Häufig mündet die Auseinandersetzung mit dem Thema "Kinderarbeit" bei den Kindern und Jugendlichen in eigenen Aktionen und Spendensammlungen.

Bundesweit sind in diesem Jahr mehr als 6000 Kinder und Jugendliche in 130 Gruppen als "Action!Kidz" aktiv. Bereits seit 2007 ruft die Kindernothilfe-Kampagne "Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit" Schüler in Deutschland zu sozialem Engagement auf. Bis heute haben fast 40 000 Kinder als "Action!Kidz" rund 600 000 Euro an Spenden für Projekte gegen ausbeuterische Kinderarbeit in Indien, Bolivien, Haiti, Sambia, Indonesien und Äthiopien gesammelt.

(RP)
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