Lokalsport Nico lobt Nico: "Cool und gigantisch"

Spielberg/Emmerich · Der Coup von Nico Hülkenberg bei den 24 Stunden von Le Mans sorgt bei den Kollegen in der Formel 1 für viel Gesprächsstoff. Sie beglückwünschten den Emmericher gestern in Spielberg zu seinem sensationellen Erfolg.

 Nico Hülkenberg (links) und Sebastian Vettel gestern bei der Pressekonferenz in Österreich

Nico Hülkenberg (links) und Sebastian Vettel gestern bei der Pressekonferenz in Österreich

Foto: ap

Die Kollegen aus der Formel 1 beglückwünschten Nico Hülkenberg herzlich - und der Triumphator von Le Mans genoss Lob und Anerkennung freudestrahlend. Der sensationelle Sieg des Force-India-Piloten aus Emmerich bei seinem Gaststart beim legendären Langstreckenklassiker am vergangenen Wochenende war auch in der Formel 1 vor dem Großen Preis von Österreich ein großes Thema. "Es macht enormen Spaß zuzuschauen. Und bei Le Mans heißt es: Vollgas, und zwar über das komplette Rennen. Ich habe ganz großen Respekt vor dem, was Nico da geschafft hat", betonte der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel am Donnerstag in Spielberg.

Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo erzählte, dass er das 24-Stunden-Rennen in Nordfrankreich am vergangenen Wochenende "18 Stunden lang gebannt" vor dem Fernseher verfolgt habe. Nico Rosberg zog offenbar allein der Auftritt Hülkenbergs am vergangenen Sonntag vor den Fernseher. "Ich wollte sehen, wie Nico sich so schlägt. Deshalb habe ich vor allem die Schlussphase angeschaut. Das war schon cool und echt gigantisch", sagte der Mercedes-Pilot.

Le-Mans-Debütant Nico Hülkenberg schilderte zum x-ten Mal, welche Emotionen sein Coup auch bei ihm ausgelöst hatte. "Das war eine intensive Woche. Ich bin sehr stolz", sagte der 27-Jährige. "Es war ein unglaublich emotionaler Moment." Mit seinen Teamkollegen Earl Bamber (Neuseeland) und Nick Tandy (Großbritannien) hatte der Emmericher in einem Porsche 919 Hybrid die bisherigen Seriensieger von Audi und auch die Sportwagen-erfahrenen anderen Porsche-Trios geschlagen.

Seine Leistung ist umso höher einzuschätzen, da er außer einem Einsatz beim Sechs-Stunden-Rennen in Spa und zwei längeren Tests keine Erfahrung mit dem völlig anders als ein Formel-1-Auto zu fahrenden Sportwagen hatte. Hülkenbergs Galavorstellung mit einem ihm kaum vertrauten Prototypen nötigte seinen Grand-Prix-Kollegen nicht nur Respekt ab. Dies verstärkte auch ihre Begeisterung und ihr Interesse, selbst mal in Le Mans zu starten.

Ex-Weltmeister Fernando Alonso hatte im Vorjahr sogar schon mit Porsche verhandelt, entschied sich dann aber für eine Rückkehr zu McLaren. "Ich möchte in Zukunft in Le Mans fahren", versicherte der zweifache Formel-1-Champion. "Vielleicht nächstes Jahr. Ich war ja schon nahe dran." Sebastian Vettel kann sich den 24-Stunden-Marathon "vielleicht in der Zukunft" vorstellen. Ricciardo hätte ebenfalls große Lust.

Nur Nico Rosberg blockte ab. "Le Mans ist kein Thema. Ich bin voll auf die Saison fokussiert", sagte der Mercedes-Mann. Vielleicht auch deshalb, weil Rosberg neben seinem Teamkollegen und Titelverteidiger Lewis Hamilton erneut die größten WM-Chancen hat. Vor dem siebten Saisonlauf an diesem Sonntag liegt der gebürtige Wiesbadener in der WM-Wertung mit 134 Punkten 17 Zähler hinter dem britischen Spitzenreiter Hamilton (151).

(dpa/sid)
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