Erkelenz Ortsumgehung hier - Lärmschutz dort

Erkelenz · Kaulhausen bekommt eine kleine Umgehungsstraße. Dafür wurde gestern eine Vereinbarung unterzeichnet. Für Holzweiler wurden erste Ideen zur begrünten Ortseinfassung angekündigt, um die Tagebaulast zu mindern.

 Stadt, Landkreis, Landesbetrieb Straßen und RWE bei der Unterschrift unter die Vereinbarung.

Stadt, Landkreis, Landesbetrieb Straßen und RWE bei der Unterschrift unter die Vereinbarung.

Foto: spe

Es geht um eine 450 Meter lange neue Straße, die das kleine Kaulhausen vor einem all zu großen Verkehrsaufkommen schützen soll. Gestern wurde in Erkelenz eine Vereinbarung geschlossen, der eine zügige Umsetzung des Straßenbauprojekts zum Ziel hat. Mitte nächsten Jahrzehnts soll die Ortsumgehung fertiggestellt und an die ebenfalls noch zu bauende Grubenrandstraße am Tagebau zwischen Wanlo, Kaulhausen und Kückhoven angeschlossen worden sein. "Dies ist der kürzest vorstellbare Zeitraum für Planung und Bau einer Straße", betonte Bürgermeister Peter Jansen.

Erkelenz: Ortsumgehung hier - Lärmschutz dort
Foto: Uwe Heldens

Wenn ab dem nächsten Jahr nach und nach für den Tagebau Garzweiler wichtige Straßenverbindungen im Südosten von Erkelenz wegfallen, beginnend mit der Autobahn 61 zwischen Wanlo und Jackerath, ist für Ersatz zu sorgen. Wie berichtet gehört dazu eine Grubenrandstraße, die in zwei Phasen realisiert wird. Zunächst wird von Wanlo bis Kaulhausen und anschließend von Kaulhausen bis Kückhoven gebaut. Die dadurch geschaffene neue Straßenverbindung lässt jedoch die Einwohner von Kaulhausen, einem Ort mit mehreren Engpässen, befürchten, dass die Verkehrsbelastung dramatisch steigen wird. Vor allem sorgen sie sich um die großen Fahrzeuge, die zu Problemen führen, die es heute schon immer mal wieder zu beobachten gibt. "Mit dem heutigen Vertrag setzen wir für die Menschen in Kaulhausen frühzeitig ein Zeichen, dass wir ihre Sorgen und die Betroffenheit durch den auf sie zukommenden Tagebau wahrnehmen. Mit dem Bau dieser Ortsumgehung entlasten wir Kaulhausen und verbessern die Wohnqualität", sagte Bürgermeister Jansen. Er freue sich, dass der Vorschlag Zuspruch gefunden habe, mit dem zweiten Bauabschnitt der Grubenrandstraße eine 450 Meter lange Umgehung für den Ort zu verknüpfen. Dem zweiten Wunsch aus Kaulhausen auf eine noch frühere Umsetzung dieses Projekts könne indes nicht entsprochen werden. Dies geben laut Jansen die rechtlichen und planerisch notwendigen Schritte nicht her.

Umsetzen wird den Bau der Umgehungsstraße der Landesbetrieb Straßen NRW, der die dafür notwendige Umweltverträglichkeitsstudie jetzt anschiebt. "Erste Planungsgespräche sind bereits gelaufen", berichtete Christoph Jansen, der Leiter der Regionalniederlassung Mönchengladbach ist. Bezahlen wird der Kreis Heinsberg. Der nutzt dafür Entschädigungen, die der Tagebaubetreiber RWE Power für in Erkelenz wegfallende Kreisstraßen zahlt, erläuterte Landrat Stephan Pusch. Geplant wird die Umgehung vonseiten RWE Powers. "Wir wissen, dass wir in Erkelenz eine ganz besondere Betroffenheit auslösen", sagte Michael Eyll-Vetter, Leiter der Tagebauentwicklung bei RWE Power. "Deshalb engagieren wir uns beispielsweise bei der Straße für Kaulhausen." Eyll-Vetter kündigte darüber hinaus für Holzweiler an, dass "in absehbarer Zeit auf die Einwohner mit einer optimierten Planung für die Ortseingrünung zugegangen wird", um auch dieses Dorf vom nahenden Tagebau abzuschirmen. RWE Power wolle mit ihnen zeitnah zwei Maßnahmen diskutieren, die das Unternehmen für notwendig erachte. Es werde (wie berichtet) um eine neue östliche Einfahrtstraße nach Holzweiler gehen, um den Lkw-Verkehr auch aus diesem Ortskern herauszuhalten: "Außerdem beschäftigen wir uns derzeit mit dem Emissionsschutz für den Ort - momentan konkret mit dem östlichen und nördlichen Bereich, wo relativ klar ist, wie dort einmal die Tagebaugrenze verlaufen wird." Nachgedacht werde über einen begrünten Wall: "Wir hoffen, ab nächstes Jahr den Bau und die Eingrünung vornehmen zu können." Bürgermeister Jansen wies darauf hin, dass zuvor aber noch die Einwohner angehört und in die Überlegungen einbezogen werden: "In Kürze."

(spe)
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