Geldern Grenzkommunen lehnen Fracking strikt ab

Geldern · Die Bürgermeister von sieben Kommunen im Grenzraum haben jetzt noch einmal klar Stellung zum Fracking bezogen. Anlass dazu ist die Entscheidung des Bundeskabinetts, die umstrittene Gasförderung unter Auflagen zuzulassen.

"Im Kern wird der Weg in das Fracking damit freigemacht", so Bürgermeister Ulrich Francken aus Weeze, der mit seiner Amtskollegin Manon Pelzer aus Bergen (NL) Sprecher der grenzüberschreitenden Kommunen-Koopration ist, zu der von deutscher Seite auch noch Goch gehört. Das Nein zu Fracking ist auch eine deutliche Absage an Umweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Sie hat das Gesetz mit auf den Weg gebracht, das Regelungen für unkonventionelles (bis zu einer Tiefe von 3000 Metern) und konventionelles Fracking vorsieht. "Wir sprechen uns grundsätzlich gegen Fracking aus", sagt Francken. Die Gefahren für den Boden, das Grundwasser sowie die Umwelt und Natur seien nicht absehbar.

Manon Pelzer erklärte, dass sich auch auf niederländischer Seite die meisten Gemeinderäte gegen Fracking ausgesprochen hätten. "Wir möchten kein Experiment-Feld sein", sagt die Bürgermeisterin. In den Niederlanden läuft aktuell bereist ein Untersuchungsverfahren für mögliche Fracking-Standorte. Im Gespräch sind Probebohrungen auch im Grenzraum. Das widerspreche auch der kommunalen Planungshoheit, sagt die grenzüberschreitende Bürgermeister-Kooperation. Würde die Region nämlich Prüffeld für Fracking, wären damit andere Pläne und Nutzungen in dem Gebiet gefährdet. Beim Fracking reichen die Bohrungen 4000 bis 5000 Meter weit bei leichter Neigung in den Boden. Von dort gehen horizontal Rohre ab, die bis zu fünf Kilometer lang sein können. Aus unterrichteten Kreisen heißt es, man rechne damit, dass bei Bohrungen wenigstens der Fünf-Kilometer-Abstand zur Grenze eingehalten werde. Ob aber Chemikalien, die so dicht an der Grenze in den Boden gepumpt werden, das Grundwasser in Deutschland gefährden, ist offen.

(zel)
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