Geldern Zebra-Fohlen lernt die Savanne kennen

Geldern · Im Frühling ist es im Tierpark schön, weil viele Jungtiere sich zeigen. Ein Höhepunkt im Zoo von Arnheim steht noch aus: die Fertigstellung der neuen Mangrove. Urige Seekühe ziehen in einigen Wochen um.

Mit seinen Zuchterfolgen bei den Zebras kann sich der Arnheimer Zoo sehen lassen: Vor wenigen Tagen hat dort ein Grant-Zebra das Licht der Welt erblickt; insgesamt in diesem Jahr das dritte Zebra-Fohlen in der Grenzmetropole. Sehr wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine Stute. Um ganz sicher zu gehen, müssten die Tierpfleger nahe an das Tier herankommen. Das lässt die Mutter des Tieres - Zebras sind schließlich keine gestreiften Hauspferde - aber so ohne weiteres nicht zu. Und es soll ja auch keinen Stress geben, zumal es dem Kleinen augenscheinlich gut geht. So kurz nach der Geburt gönnen die Mitarbeiter des Tierparks dem Fohlen die nötige Ruhe und bleiben erst einmal auf Abstand.

Nach der Geburt im Stall versucht ein Zebra-Junges direkt aufzustehen, um die ersten wackeligen Schritte zu machen. In der Wildnis ist es überlebenswichtig, schnell davonlaufen oder sich zumindest in der Gruppe verstecken zu können. Auch im Zoo wacht die Zebramutter gut über ihr Fohlen und spornt es an, dem Harem - der von einem Hengst begleiteten Stutenherde - nach draußen zu folgen. Denn schon an seinem ersten Tag auf der Welt darf das Jungtier auf das große Savannengelände, wo es auf die anderen Bewohner trifft: Giraffen, Nashörner und verschiedene Antilopenarten.

Der Burgers' Zoo betreibt unter anderem eine erfolgreiche Zebrazucht - durchschnittlich werden vier oder fünf Junge pro Jahr geboren. Aktuell leben 18 Zebras in Arnheim. Auf den ersten Blick scheint die Herde eine Einheit zu bilden. Wer die Tiere jedoch länger und genauer beobachtet, stellt fest, dass die Herde aus verschiedenen Haremsgruppen besteht. In einem Zebraharem leben ein erwachsener Hengst, mehrere Stuten und ihre Fohlen. Wenn die Jungen fast erwachsen sind, werden sie in der Regel vom Haremshengst aus der Gruppe vertrieben. Treten und Beißen ist dabei nicht ungewöhnlich. Die Natur verhindert so, dass der Vater die eigenen Töchter deckt oder ein junger Hengst zur Bedrohung für den Haremsführer wird.

Jungtiere gibt es derzeit, im Frühjahr, natürlich in vielen Gehegen zu sehen. Ein Zoobesuch lohnt sich deshalb jetzt ganz besonders. Wobei: Ein Höhepunkt braucht noch ein wenig Zeit. Die Baumaßnahmen zur künftigen Burgers' Mangrove, der weltweit größten überdachten Mangrove, schreiten weiter voran, sind aber erst in einigen Wochen abgeschlossen. Bereits jetzt können Interessierte der Errichtung des neuen Öko-Displays aus der Vogelperspektive folgen. Denn auf 16 Metern Höhe, direkt an der Kuppelkonstruktion, wurde eine Webcam installiert. Bereits zuvor war es möglich, dem Baufortschritt von außen aus zu folgen.

In einigen Wochen werden die urigen Seekühe, Schmetterlinge, Krabben und Vögel, die momentan "ausgelagert" sind, ihr neues Zuhause beziehen. Das Becken für die mächtigen Seekühe wird eine Million Liter Wasser fassen; hinter einer riesigen Acrylglasscheibe können die Besucher die bis zu 400 Kilogramm schweren Tiere dann beobachten", erzählt Zoodirektor Alex van Hooff.

Rund um die Uhr gibt es im Internet unter www.burgerszoo.de/mangrove" Kamerabilder zu sehen. Dort finden sich auch Angaben zu Öffnungszeiten und Preisen.

(RP)
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