Grevenbroich Fränkische A-cappella-Band besingt Weihnachten auf mitreißende Art

Grevenbroich · Mit einem kräftigen "Halleluja" fing der eindrucksvolle Auftritt der fünf jungen Männer in der Aula des Pascal-Gymnasiums an, und mit diesem Lobpreis hätte der gelungene Abend auch enden können. Das Publikum in dem ausverkauften Saal hatte sein, vor allem, pralles stimmliches Vergnügen. Aber durch Slapstick-Elemente und traditionelle, geborgte sowie eigene Texte kam auch sehr viel Bewegung in die Angelegenheit. Die aus Ansbach in Mittelfranken angereiste Band "Viva Voce" ließ jedenfalls ihrer Spielfreude erfrischend ungeniert freien Lauf.

 Die Gruppe "Vica Voce" begeisterten ihr Publikum im Pascal-Gymnasium mit gekonntem Gesang und Slapstick-Elementen.

Die Gruppe "Vica Voce" begeisterten ihr Publikum im Pascal-Gymnasium mit gekonntem Gesang und Slapstick-Elementen.

Foto: G. Salzburg

Wie gehen wir heute mit Weihnachten um? Was ist daran noch echt, was nur noch eingeschliffenes Ritual ohne Inhalt? Das mehrdeutige Motto "Wir schenken uns nix" ist auf den ersten Blick auf die Interpreten gemünzt, doch im Handumdrehen stellte sich heraus, dass jeder einzelne Besucher angesprochen war. Immerhin folgten einige der Aufforderung aufzuzeigen, als danach gefragt wurde, ob man sich in diesem Jahr nichts schenke.

Bekannte, schlicht zum Allgemeingut gehörende Lieder durchzogen den ganzen Abend. Auffallend dabei war im Land der Weihnachtslieder und deutscher Innigkeit auch der große Anteil angelsächsischen Liedguts.

"A baby ist born" ist ein Beispiel. Daraus wurde dann bald ein "King" , dem "Gloria in excelsis Deo" gesungen wurde. Augen und Ohren wurden bestens bedient, weil auf der Bühne so richtig was los war, und die Stimmen glänzten. Hätten sich die fünf Herren komplett - die Vorträge nahmen zweieinhalb Stunden in Anspruch - nur auf ihren vorzüglichen Gesang beschränkt, ihr Auftritt wäre gleichfalls ein großer Erfolg gewesen.

Ihre Zugaben an spaßigen Einfällen ordneten sich dem abendlichen Roten Faden unter. Es waren tatsächlich Kerne der Botschaft zu entdecken. Nicht dem Konsumterror nachgeben, war einer, dem Geschenke-Wahn nicht unterliegen, ein anderer.

Das große Fest der Liebe beim Wort nehmen und auf den meisten Schnickschnack verzichten, so haben wir das Vokalensemble verstanden. Die Sänger ließen es sich nicht nehmen, auch das Publikum in die Darbietungen singend mit einzubeziehen. Das ergab anrührende, richtig weihnachtliche Momente, leitete über zum Mitklatschen und Schunkeln. Warum nicht? "Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein..."

(NGZ)
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