Grevenbroich Stadt muss mehr für Baby-Begrüßungsdienst zahlen

Grevenbroich · Wegen Personalkostensteigerungen reichen die 62.000 Euro nicht mehr aus. Politiker entscheiden am Dienstag.

Der 2014 in Grevenbroich eingeführte Baby-Begrüßungsdienst wird teurer. Die jährlichen Kosten werden von bislang 62.000 auf 77.000 Euro steigen. Die Erhöhung ist für den Ersten Beigeordneten Michael Heesch aber kein Grund, auf dieses Angebot zu verzichten. Im Gegenteil: "Der Dienst gehört zu den wichtigen präventiven Bausteinen der sogenannten Frühen Hilfen in der Stadt."

Der Caritasverband im Rhein-Kreis Neuss übernimmt den Begrüßungsdienst im Auftrag der Stadt. Die Pädagogin Linda Beermann und die Kinderkrankenschwester Anika Veiser besuchen junge Eltern und versorgen sie mit Informationsmaterialien. "Die Besuche zeigen, dass in vielen Familien ein Informations- und Beratungsbedarf besteht", sagt Karin Kloeters, Fachbereichsleiterin für die Caritas-Beratungsstelle "Esperanza".

Wegen der Personalkostensteigerung der vergangenen Jahre reicht der bislang unverändert gebliebene Finanzierungsbeitrag der Stadt nicht mehr aus. Darüber hinaus, so Kloeters, sei wegen der gestiegenen Geburtenzahlen (514 Babys im Jahr 2014, 600 Neugeborene in 2016) auch eine personelle Aufstockung des Dienstes erforderlich geworden.

"Die administrativen Aufgaben des Baby-Begrüßungsdienstes sollen in Zukunft von einer Verwaltungskraft erledigt werden, um damit das Fachpersonal zu entlasten", sagt Michael. Dies führe insgesamt dazu, dass eine jährliche Pauschale von 77.000 Euro erforderlich wird. Am Dienstag wird Heesch die Kostensteigerung dem Jugendhilfeausschuss präsentieren. Der Erste Beigeordnete geht aber davon aus, dass die Politiker - trotz schlechter Haushaltslage - den zusätzlichen 14.000 Euro zustimmen werden, denn: "Die Erhöhung ist aus jugendfachlicher Sicht unabweisbar."

Aus Sicht des Jugenddezernenten ist der Baby-Begrüßungsdienst in Grevenbroich sehr gut angenommen worden. Die Bandbreite der Informationen reicht von Gesundheits- und Ernährungsthemen über Elternkurse bis hin zum Betreuungsgeld. Ein Teil der Eltern wird an Beratungs- oder Hilfestellen vermittelt - beispielsweise zu einer Familienhebamme oder für hauswirtschaftliche Hilfen.

"Über den Baby-Begrüßungsdienst gelangen wir in viele Familien, um Vorsorge und Vorbeugung zu betreiben", sagt Michael Heesch. Insofern sehe er das Geld beim Caritasverband gut angelegt.

(wilp)
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