Hückeswagen Olympia-Revanche in Hückeswagen

Hückeswagen · Ein halbes Jahr nach den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi trifft sich die internationale Bob-Elite zum Kräftemessen beim Sommerbob in Hückeswagen. Am Mittwoch besuchte der Sport- und Eventdirektor der FIBT die Stadt.

Deutsche Bob-Piloten starten katastrophal
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Für die deutschen Bobfahrer und -fahrerinnen war Sotschi ein Totalschaden. Denn erstmals seit 50 Jahren gewannen sie nicht eine einzige Medaille. In rund zweieinhalb Monaten aber wollen sie das historische Debakel wenigstens ein klein wenig vergessen machen, denn die Neuauflage des Sommerbob-Rennens vom 22. bis 24. August durch die Hückeswagener Altstadt wird von den Veranstaltern - dem Internationalen Bob-&-Skeleton-Verband (FIBT) und der Agentur "hammerevents" aus Radevormwald - unter die Überschrift "Olympia-Revanche" gestellt.

"Wir hoffen, dass die Deutschen ihre Vormachtstellung wiederherstellen und in Hückeswagen etwas reißen werden", sagte gestern Sven Schreiber von "hammerevents", der "Erfinder" und Initiator des Sommerbobs in einem Pressegespräch. Ihm zur Seite stand der ehemalige lettische Bobfahrer Normunds Kotans, der im olympischen Organisationskomitee für die Bobwettbewerbe in Sotschi mitverantwortlich war und seit Dienstag der Sport- und Event-Direktor des FIBT ist. Der Lette, der gestern Morgen von Salzburg aus eingeflogen war, ließ sich von Schreiber die Strecke von der Markt- über die Island- zur Bahnhofstraße präsentieren. Später besuchten sie lokale Sponsoren und arbeiteten einige Punkte ab, die für die Organisation des großen Sport-Spektakels im August von Bedeutung sind.

Sommerbob-EM 2012 in Hückeswagen
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Erstmals liegt die Verantwortung nicht in den Händen von "hammervents" und dem Hückeswagener Stadtmarketing, vielmehr ist der Sommerbob-Wettbewerb eine Veranstaltung des FIBT. Das bedeutet vor allem, dass die Zuschauer in Hückeswagen einen Großteil der internationalen Bobsport-Elite zu Gesicht bekommen wird. Denn der Verband lädt die Athleten nach der Weltrangliste ein. "Wir wollen die besten Athleten an den Start gehen lassen", versicherte Kotans.

Wer am vierten August-Wochenende tatsächlich am Start nahe der Pauluskirche stehen wird, ist derzeit noch unklar. Die ersten Piloten, wie der Olympiazweite Beat Hefti aus der Schweiz und die Deutsche Anja Schneiderheinze, haben ihr Interesse an einer Teilnahme in der Schloss-Start zwar bereits angemeldet, Verträge sind bislang aber noch keine abgeschlossen worden. Schreiber und Kotans hoffen, neben den deutschen Spitzenfahrern wie Thomas Florschütz und Maximilian Arndt auch die Olympiasieger Alexander Subkow (Russland), Kaillie Humphries (Kanada) und weitere Top-Athleten wie den Amerikaner Steven Holcomb ins Bergische locken zu können.

Deutsche Zweierbobs enttäuschen in Sotschi
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Insgesamt werden voraussichtlich 15 bis 18 Teams, darunter etwa ein Drittel Frauen-Zweierbobs, an den Start gehen. "Wir geben aber auch Wildcards aus", sagte Sven Schreiber. So soll gewährleistet werden, dass auch bekannte Bob-Piloten, die in den vorigen Jahren in Hückeswagen gefahren sind, sich auch dieses Mal wieder das Island hinabstürzen können - auch wenn es die Platzierung auf der Weltrangliste eigentlich nicht erlaubt. "In spätestens vier Wochen stehen die Starter fest", versicherte Kotans.

Für den Internationalen Bob-&-Skeleton-Verband bedeutet die Veranstaltung in Hückeswagen eine Premiere: Noch nie hat er ein solches Spektakel ausgerichtet. Mit der Zusammenarbeit von FIBT und den regionalen Akteuren soll der Sommerbob-Wettbewerb nun "auf das nächsthöhere Level gehoben werden", sagte Schreiber.

(RP)
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