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Kevelaer Blutreliquie von Johannes Paul II. in Beichtkapelle sicher

Kevelaer · Das Gegenstück zum Kevelaerer Andenken wurde jetzt in Italien gestohlen. Heiligsprechung des verstorbenen Papstes am 27. April.

 So aufwendig werden Reliquien in Kevelaer aufbewahrt.

So aufwendig werden Reliquien in Kevelaer aufbewahrt.

Foto: Seybert

Das Geschenk des Erzbischofs von Krakau an die Kevelaerer Wallfahrtsgemeinde St. Marien hatte im Oktober 2012 für einige Irritation gesorgt: Stanislaw Kardinal Dziwisz überreichte damals den Kevelaerern eine Blutreliquie seines verstorbenen Landsmanns, Papst Johannes Paul II. In Kevelaer war nach dieser Ankündigung aufgeregt darüber diskutiert worden, ob derartige Erinnerungsstücke ethisch vertretbar sind, und ob die Wallfahrtsgemeinde sie tatsächlich ausstellen solle? Von Papst Johannes Paul II. sollen vier Blutreliquien existieren — eine von ihnen wurde jetzt im italienischen L'Aquila gestohlen. Sie war in einer kleinen Kirche in den Abruzzen aufbewahrt und plötzlich vermisst worden. Daraufhin suchten mehr als 50 Polizisten in der bergigen Umgebung nach der von den Gläubigen verehrten Ampulle mit dem Blut des polnischen Papstes.

In italienischen Medien wurde sofort gemutmaßt, der Diebstahl könne von jemandem in Auftrag gegeben worden sein, der sich die seltene Reliquie sichern wollte. Denn Karol Wojtyla, wie der 2005 verstorbene Papst mit bürgerlichem Namen hieß, wird am 27. April heiliggesprochen. Da er auch in Kevelaer bis heute sehr verehrt wird, stellt sich die Frage: Muss seine Reliquie besonders überwacht werden? Und sind derartige Andenken überhaupt gefährdete Gegenstände?

Rainer Killich, Sekretär der Wallfahrtsleitung, bekräftigt, dass Reliquien durchaus einige Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Die Wallfahrtsgemeinde besitzt nicht nur das Andenken an den verstorbenen Papst, sondern auch solche von Adolf Kolping und Kardinal von Galen. Killich: "Es gibt immer Menschen, die dort, im Klostergang der Beichtkapelle, beten oder schlicht auf die Beichte warten. Vor dem Reliquiar mit der Blutphiole beteten besonders häufig polnische Gläubige, für die ja auch einmal im Monat eine eigene Messe in der Beichtkapelle gefeiert werde. Dass die Reliquie besonders gefährdet sei, glaubt Killich aber nicht. Der Schrein sei fest an der Wand fixiert, stabiles Glas schütze das Andenken.

Johannes Paul II. hatte den Marienwallfahrtsort am Niederrhein 1987 besucht. Seitdem fühlen sich viele Kevelaerer Johannes Paul II. besonders verbunden. Bis heute gibt es in den Buch- und Andenkenläden viele Erinnerungen an ihn.

(RP)
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