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Weeze Windkraft Weeze: Bürger bevorzugen Stiftungsmodell

Weeze · 21 große Windräder sollten gebaut werden - so lautete der Plan vor fünf Jahren. Nun sind es nur noch neun. Bürgermeister Ulrich Francken, Ratsmitglieder und Vertreter der "Bürgerwind"-Gesellschaft hatten eine Bürgerversammlung einberufen, um ausführlich über den Stand der Dinge zu informieren und um die "Stimmung" unter den Bürgern einzufangen, wie Ulrich Francken betonte. "Wir wollen im Rat über die Form der Bürgerbeteiligung am Ertrag der Windräder erst entscheiden, wenn wir wissen, wie die Meinung der Bürger ist. Wir möchten die Menschen so am Planungsprozess beteiligen", so der Bürgermeister in seiner Eingangsrede. Zu der Versammlung im großen Sitzungssaal des Bürgerhauses waren zahlreiche interessierte Bürger gekommen, einige Stuhlreihen blieben aber auch frei.

Zu Beginn referierte Bauleiter Wilhelm Moll-Tönnessen detailliert, wie die ursprüngliche Planung von Windkraftanlagen an den vier Standorten Höster Feld, Kalbeck, Baaler Bruch und Wember Bruch aussah. Die Genehmigungsverfahren bei der Deutschen Flugsicherung seien die größte Hürde gewesen. So wurden die Gebiete Wember Bruch und Höster Feld abgelehnt, nicht wegen Behinderung des regulären Flugverkehrs der Ryanair, sondern wegen bestimmter vorgeschriebener Bedingungen für den sogenannten "Sichtflug".

Noch einmal stellte Moll-Tönnessen drei Modelle vor, wie eine Bürgerbeteiligung am Ertrag der Windräder denkbar wäre. Erstens könnte eine Genossenschaft gegründet werden, bei der die Bürger sich durch den Kauf von Anteilen beteiligen können, zweitens könnte eine GmbH ebenfalls über Gesellschaftsanteile für Partizipation sorgen, drittens wäre eine Stiftung denkbar, in die Erträge eingezahlt werden, die dann für gemeinnützige Dinge eingesetzt werden. Moll-Tönnessen zeigte anschaulich, dass beim Stiftungsmodell die Zahl der Menschen, die vom Ertrag profitieren, am größten ist.

Nach dem Rückblick durch den Bauleiter ging Bürgermeister Francken genauer auf das Stiftungsmodell ein. In die Stiftung, so Francken, würde von den reinen Pachterträgen ein fixer Betrag von jährlich 70.000 Euro fließen. Die beiden Grundstückseigner der Standorte Kalbeck und Baaler Bruch, Max Freiherr von Elverfeldt (Haus Kalbeck) und Raphael Freiherr von Loe (Haus Wissen), bestätigten dies. Aus Kalbeck, wo vier Windräder mit einer Höhe von 200 Metern bereits im Bau sind, kämen dann 50.000 Euro, so Ulrich Francken. Im Baaler Bruch dürfen die Anlagen wegen der Flugsicherung nur eine Höhe von maximal 150 Metern haben. Der Pachtertrag sei dann geringer, von dort kämen deshalb 20.000 Euro. Dieses Geld könne die Stiftung dann gemeinnützig investieren, zum Beispiel für den Bau sozialer Einrichtungen. Francken und mehrere anwesende Ratsmitglieder sprachen sich einhellig für die Gründung einer solchen Stiftung aus.

Bevor aber der Rat entscheide, so der Bürgermeister, wolle man die Meinung der Bürger hören. Das sei das Ziel des Abends. Nach den Vorträgen gab es einige Wortmeldungen. Zum Beispiel wurde gesagt, dass ein Genossenschafts- oder GmbH-Modell eigentlich unternehmerisch gesehen uninteressant sei. Das liege auch an der geringen Rendite, die um 15 Prozent niedriger sei als ursprünglich erwartet. Ein anderer Einwand lautete, die Ertragszahlen und die Geldbewegungen innerhalb der Stiftung sollten transparent und einsehbar sein. Dies bestätigten Francken und von Elverfeldt.

Abschließend ließ Francken die Anwesenden probeweise abstimmen, ob sie das Stiftungsmodell befürworten würden. Die Mehrheit entschied sich an diesem Abend für die Gründung einer Stiftung.

(ath)
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