Arnheim/ Kleve Terrorverdächtige des Dschihad-Kampfes freigesprochen

Arnheim/ Kleve · Ein Gericht in Arnheim hat zwei junge niederländische Männer vom Vorwurf des terroristischen Dschihad-Kampfes freigesprochen. Es sei nicht erwiesen, dass die Männer sich in Syrien einer Terrormiliz anschließen wollten, erklärte das Gericht am Montag in Arnheim.

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Foto: dpa, lus

Die Männer im Alter von 22 und 27 Jahren waren im Sommer 2013 in Kleve festgenommen worden. Sie hatten sich in Kleve ein Auto gemietet, bevor sie von einer Spezialeinheit in der Kreisstadt überwältigt worden waren. Die Männer hatten Abschiedsbriefe geschrieben, führten Sturmhauben und Tarnkleidung mit sich sowie 15.000 Euro Bargeld. Vor der Festnahme in Kleve befand sich der Bruder von Mohammed A. in der Nähe von Aleppo (Syrien). In einem Videoclip hatte er zu Aktionen gegen die Niederlande aufgerufen. Auf den Telefonen und Computern der zwei Männer hatte man Bilder und Filme des Bruders gefunden, auf denen dieser mit einer Kalaschnikow posiert.

Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Jahre Gefängnis für die Vorbereitung terroristischer Verbrechen gefordert. Dabei hatten sie unter anderem Telefongespräche und SMS-Berichte als Beweise vorgelegt. Die Niederländer wollten sich der Anklage zufolge ihren Brüdern anschließen, die in einer Terrorgruppe in Syrien kämpften.

Die beiden Angeklagten hatten die Vorwürfe bestritten. Nach Ansicht der Richter hätten beide extreme Glaubensauffassungen. Doch konkrete Beweise fehlten, dass sie in Syrien kämpfen wollten. "Allein einer orthodoxen Ideologie anzuhängen, ist nicht strafbar," sagte ein Sprecher des Gerichts.

(dpa, jan)
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