Köln "In jedem Menschen steckt ein Poet und ein Prolet"

Köln · Mit seinem neuen Album kommt der österreichische Musiker Wendja am 13. März in den Ehrenfelder Club Yuca.

 Wendja hat österreichische und chinesische Wurzeln. Im März kommt er zum Konzert nach Köln.

Wendja hat österreichische und chinesische Wurzeln. Im März kommt er zum Konzert nach Köln.

Foto: Brecheis

Der Ort an dem Wendja 1989 geboren wird, ist die kleine österreichische Provinzstadt Freistadt. Sein Vater stammt aus Peking, seine Mutter ist eine Einheimische. "Ich war immer anders. Menschen mit Migrationshintergrund gab es bei uns nur wenig. So musste ich viele Klischees ausbaden und habe nicht voll dazu gehört", erinnert sich der Musiker, der am 13. März im Ehrenfelder Yuca zu Gast ist.

Seine Hoffnung liegt auf dem fernen Land China: "Ich dachte, dort ist alles anders, aber als ich mit 15 da war, war ich wieder der Außenseiter, der Ausländer, der nicht dazu gehört." Doch aus dieser Situation zieht Wendja auch Positives: "Mein Blick ist immer offen für den eigenen Weg, den man als solches erst einmal erkennen muss. Meine Kindheit und Jugend war ein prägendes Erlebnis für meine Reise zu mir selbst, die niemals zu Ende gehen wird." Zunächst ist es der Wunsch von Wendja, mit dem Fußball den Durchbruch zu schaffen. "Ich hatte den Willen zum Profi, aber das Talent hat leider gefehlt." Dann besinnt er sich auf die Musik, die ihn sein ganzes Leben begleitet hat. Schon im Kinderzimmer schreibt er Song und baut Beats. "Es war magisch: Obwohl ich es nie gelernt hatte, kamen Lieder dabei heraus. Es gab kein gut oder schlecht. Ich machte das nur für mich."

Gerade steht die Veröffentlichung des neuen Album "Poet & Prolet" kurz bevor. "Lieder schreiben ist auch eine Art Therapie für mich. So kann ich das auf dem Punkt bringen, was mich gerade beschäftigt. Wichtig ist mir immer, den Blick aus möglichst vielen Perspektiven auf die Welt zu richten."

Bei seinem neuen Album zeigt er alle Facetten vom harten Rap bis zum Poptrack. "Es gibt keinen roten Faden. Ich will keine Schiene fahren und mich dabei verbiegen. Keine Seite von mir soll zugunsten einer anderen Seite zurückstehen müssen. In jedem Menschen gibt es einen Poet und gleichzeitig einen Proleten. Das ist auch bei mir der Fall."

In Köln hat Wendja als Support bei einer Tour positive Erfahrungen gemacht. "Wir waren im Underground und hatten ein sehr feierfreudiges Publikum. Das ist bei mir positiv in Erinnerung geblieben." Am 13. März kommt er um 20 Uhr zurück ins Yuca an der Bartholomäus-Schink-Straße.

(RP)
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