Korschenbroich Defekte Vitrine und fehlender Windschutz

Korschenbroich · Der Korschenbroicher Bahnhof steht in der Kritik. Stadtpflege, Ordnungsamt und Deutsche Bahn wollen tätig werden.

 Noch ein Kritikpunkt: besprühte und verdreckte Handläufe.

Noch ein Kritikpunkt: besprühte und verdreckte Handläufe.

Foto: Ruth Wiedner-Runo

Trotz umfangreicher Sanierungen gab es bereits in dem jährlichen VRR-Stationsbericht 2016 schlechte Noten für den Korschenbroicher Bahnhof. Daran hat sich nichts wesentlich verändert. Mittlerweile melden sich immer mehr Bürger zu Wort und bemängeln den Zustand der S-Bahn-Station an der Hindenburgstraße.

 Die Fahrradständer sind Eigentum der Stadt: Sie will jetzt tätig werden.

Die Fahrradständer sind Eigentum der Stadt: Sie will jetzt tätig werden.

Foto: Ruth Wiedner-Runo

Für Elisabeth Padberg ist es unbegreiflich: "Es ist so schade, dass die komplette Anlage innerhalb von zwei Jahren schon richtig heruntergekommen wirkt." Dabei ist die 73-Jährige, die die Bahn mehrfach in der Woche nutzt, ein Fan vom Korschenbroicher Bahnhof. "Vor gut zwei Jahren wurde die S-Bahn-Station zu unserer großen Zufriedenheit neu gestaltet", schreibt sie an die Stadt, das Ordnungsamt und an die Deutsche Bahn. Gegenüber unserer Redaktion ergänzt sie: "Die Zugänge sind hell, großzügig und behindertenfreundlich gestaltet. Einfach alles gut, da haben sich die Macher wirklich Gedanken gemacht." Um so mehr ärgert es sie und viele andere Bahnfahrer, dass das Gelände in vielen Bereichen sich selbst überlassen wird. Flaschen zwischen den einzelnen Bahngleisen müssen aus ihrer Sicht ebenso wenig sein, wie verdreckte Handläufe in der Unterführung, kniehohes Unkraut oder Fahrrad-Wracks in den zu mietenden Fahrradgaragen. "Leider wurden schon vor Monaten die Glaswände im Unterstellbereich zerstört und nicht wieder ersetzt. Die Bahnkunden sind dort Regen und Wind ausgesetzt", kritisiert Elisabeth Padberg den Zustand, ebenso wie die zersplitterte Scheibe des Schaukastens.

 Im Windschutzhäuschen fehlen beide Seitenwände, zudem ist das Glas der Vitrinen zersplittert, der Fahrplan ist daher kaum lesbar.

Im Windschutzhäuschen fehlen beide Seitenwände, zudem ist das Glas der Vitrinen zersplittert, der Fahrplan ist daher kaum lesbar.

Foto: R. Wiedner-Runo

Die Stadt fühlt sich nur bedingt zuständig. "Die Stadtpflege ist mit einem Mitarbeiter, der sich um die Reinigung des Bahnhofsumfeldes kümmert, vor Ort. Die städtischen Flächen kontrolliert die Stadtpflege zweimal in der Woche", erklärt Anja Jacob, Kaufmännische Betriebsleiterin der Stadtpflege. Die Fahrradständer sind Eigentum der Stadt. Grundsätzlich handelt es sich bei "verwaisten" Rädern um Fundsachen, die vom Ordnungsamt in Verwahrsam genommen werden. "In der zweiten November-Woche findet eine Besichtigung statt. Dann wird entschieden, welche Räder zweifelsfrei nicht mehr fahrtüchtig sind und entsorgt werden könnten", heißt es aus dem Rathaus. "Das Erscheinungsbild eines Bahnhofes hängt auch vom Verhalten seiner Nutzer ab", erklärt ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Anfrage und spricht "mutwillige Zerstörungen von Glasscheiben" an. Weiter versicherte er: "Wir setzen alles daran, entsprechende Schäden schnellstmöglich zu beheben. Dies gilt auch für die defekten Vitrinenscheiben, die beispielsweise auch Ende August schon einmal ersetzt wurden. Wir nehmen die Schilderungen zum Anlass, uns die Situation vor Ort nochmals anzuschauen und vorhandene Mängel inklusive der Vegetationspflege zu beheben."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort