Korschenbroich Dick-Nachfolge: Parteien nominieren im Herbst
Korschenbroich · Bei der Bürgermeisterwahl 2015 tritt Heinz Josef Dick nicht mehr an. Wer wird künftig Chef im Rathaus? Über die Nachfolge wird spekuliert. CDU und SPD wollen aber erst im November konkret werden.
Sommerzeit - Ferienzeit. Doch genau diese Wochen nutzt der CDU-Stadtverbandschef Ansgar Heveling, um die politischen Weichen für die Zukunft Korschenbroichs zu stellen. Dem CDU-Bundestagsabgeordneten liegt die Entwicklung "seiner Heimatstadt" am Herzen. "Es gibt noch keinen CDU-Bürgermeister-Kandidaten", erklärt Heveling auf Anfrage unserer Zeitung. "Nach der Sommerpause werden wir das Thema im Stadtverbandsvorstand anpacken und überlegen, wie das Anforderungsprofil sein soll." Erst dann wolle er nach einem geeigneten Kandidaten Ausschau halten. Fest steht aber schon jetzt: Der CDU-Stadtverband Korschenbroich tagt am 19. November. Vorstandsneuwahlen stehen dann im Blickpunkt der Mitgliederversammlung. Sollte sich der Parteivorstand bis dahin auf einen Kandidaten geeinigt haben, schließt Heveling eine Nominierung am 19. November nicht aus.
Noch bis Herbst 2015 ist Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick gewählt. Eine vierte Amtszeit kommt für ihn aus Altersgründen nicht in Frage. Heinz Josef Dick, am 2. Oktober 1949 in Glehn geboren, ist seit 1999 als kommunaler Wahlberater Chef im Korschenbroicher Rathaus. An den Spekulationen um seinen Nachfolger will Dick sich nicht beteiligen. "Ich habe die Partei frühzeitig über meine Absichten informiert, jetzt ist Ansgar Heveling als Stadtverbandschef gefragt." Und so werden von Dick Namen wie Marc Venten, Rita Mielke, Ann-Kathrin Küsters ebenso wenig kommentiert wie der seines früheren Beigeordneten Rudolf Graaff.
Wenn Dick auch keine Wunschkandidaten benennt, so weiß er doch, was ein hauptamtlicher Bürgermeister neben "viel Zeit" mitbringen muss: "Ein Bürgermeister muss wissen, wie Kommunalpolitik funktioniert und wie eine Verwaltung arbeitet."
Die frühere JU-Vorsitzende Ann-Kathrin Küsters (25) hat gestern schon abgewunken. Sie hat ihr Jurastudium abgeschlossen und absolviert zurzeit die erste Station ihrer Referendariatszeit bei der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach. "Für mich stellt sich die Frage einer Kandidatur nicht. Ich bin erst Ende März 2016 mit meinem zweiten Staatsexamen fertig", erklärt Ann-Kathrin Küsters und meint weiter: "Außerdem bin ich viel zu jung." Für die Korschenbroicherin war Politik bislang "immer ein Ehrenamt": "Ich weiß nicht, ob ich das ändern wollte."
Zurückhaltend gibt sich auch Albert Richter (61). Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende, gerade zum Bürgermeister-Vize bestimmt, gehörte bei der Vergabe des Bürgermeisteramtes immer zu Dicks Herausforderern. Er geht im Oktober zunächst für vier Wochen pilgern. Danach will sich der SPD-Chef entscheiden, was er persönlich will. Fakt ist, im Kooperationsvertrag von CDU- und SPD-Fraktion steht, dass beide Parteien einen eigenen Kandidaten nominieren können.
