Lokalsport HSG Krefeld übernimmt die Tabellenführung

Dritte Liga · Handball: Weil Spitzenreiter Fredenbeck patzte, hat die HSG nach dem 38:31 in Habenhausen einen Punkt Vorsprung.

 Maik Schneider war gegen Habenhausen mit neun Treffern erfolgreichster Werfer für die HSG Krefeld.

Maik Schneider war gegen Habenhausen mit neun Treffern erfolgreichster Werfer für die HSG Krefeld.

Foto: Lammertz

Das nennt man wohl eine gelungene Regie: Da verkündete die HSG Krefeld am Freitag ihre Pläne für einen möglichen Aufstieg in die Zweite Liga, und am Samstag kletterte sie dank eines 38:31 (19:15) Auswärtssieges beim ATSV Habenhausen auf Platz eins der Tabelle der Weststaffel der Dritten Liga. Allerdings profitierten die Krefelder dabei von der 26:28-Auswärtsniederlage des bisherigen Tabellenführers VfL Fredenbeck. Einen Punkt beträgt der Vorsprung der Krefelder jetzt auf den neuen Zweiten Fredenbeck, gar drei sind es auf den Dritten Leichlingen, der zu Hause mit 32:35 gegen Lemgo II patzte.

Als sich am Samstag der Mannschaftstross auf die knapp 300 Kilometer weite Reise nach Bremen-Habenhausen machte, saß - trotz seines Trauerfalls in der Familie - auch Trainer Olaf Mast mit im Bus. Dafür aber fehlte David Breuer, den kurzfristig eine schwere Grippe außer Gefecht gesetzt hatte. Mit Lukas Schmitz (gesperrt) und Marcel Görden (Daumenoperation) fehlten damit gleich drei Akteure. Doch der Restkader der HSG rückte noch enger zusammen und zeigte von Beginn an, dass er gewillt war, diese Partie beim Tabellenletzten zu gewinnen.

Maik Schneider, mit neun Toren Krefelds erfolgreichster Werfer, eröffnete mit seinem Tor zum 0:1 in der zweiten Minute den Torreigen. In der Folgezeit bauten die Krefelder die Führung Tor um Tor aus und lagen bereits zur Halbzeit mit 19:15 vorne.

Vor der Minikulisse von lediglich 170 Zuschauern hatten die Gastgeber ihre stärkste Phase unmittelbar nach Wiederanwurf, als sie beim 19:20 in Spielminute 35 bis auf ein Tor dran waren. Doch noch in der gleichen Spielminute schwächten sie sich durch ein rüdes Foul ihres Spielers Björn Wähmann an Tim Gentges, das die guten Schiedsrichter Jörg Berning und Hendrik Thiemann zu Recht mit Rot ahndeten, selbst.

In der Folge zogen die Krefelder wieder Tor um Tor davon, und mit dem Treffer von Linksaußen Marc Pagalies zum 27:34 in bereits Spielminute 53 war der auch am Ende gültige Abstand von sieben Toren bereits sieben Minuten vor dem Ende heraus geworfen. Den Schlusspunkt setzte in der Schlussminute Habenhausens Mirco Wähmann, der mit dem 31:38 seinen an diesem Abend zehnten Treffer warf.

Derweil trafen sich noch am vergangenen Freitag Vertreter der Stadt Krefeld und der HSG, um über eine künftige Nutzung der Glockenspitzhalle - auch im Hinblick auf einen möglichen Zweitligaaufstieg - zu sprechen. "Wir sehen die Flüchtlingsproblematik und haben deshalb auch überhaupt keinen Druck auf die Stadt ausgeübt", berichtet HSG-Geschäftsführer Manfred Fothen von der entspannten und konstruktiven Gesprächsatmosphäre. Bis zum 1. März, dem Tag, an dem eine Zweitligalizenz beantragt werden muss, sollen weitere Gespräche folgen. Für die HSG, die ihre Heimspiele ja zurzeit in der Halle des MSM-Gymnasiums austrägt, wäre ein möglichst zeitnaher Umzug in die Glockenspitzhalle eine der Grundvoraussetzungen, um in der Zweiten Liga auch dauerhaft zu bestehen.

HSG: Nippes, Schmidt - Pletz 3, Heimansfeld 3, Hombrink 2, Pannen 2, Schneider 9, Plhak 8/4, Gentges 3, Kuhfuss 2, Pagalies 6

(RP)
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