Krefeld Pinguine Die Pinguine feuern Francois Methot

Del · Eishockey: Für den Deutsch-Kanadier fand seine Zeit in Krefeld gestern ein unrühmliches Ende. Gründe wurden nicht genannt. Heute sind die Schwarz-Gelben beim Tabellenführer in Mannheim zu Gast. Colin Long ist wieder einsatzfähig

 Francois Methot (rechts) hat in Krefeld ausgejubelt. Der 36-jährige Stürmer musste seinen Platz in der Kabine räumen.

Francois Methot (rechts) hat in Krefeld ausgejubelt. Der 36-jährige Stürmer musste seinen Platz in der Kabine räumen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Medienvertreter mussten gestern ungewöhnlich lange auf Rick Adduono warten, ehe der Trainer zur Pressekonferenz für das heutige Auswärtsspiel in Mannheim erschien. "Sorry, aber wir hatten ein wichtiges Meeting", sagte der Kanadier. Zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass Francois Methot nicht mehr für die Pinguine auflaufen wird. "Wir haben ihn vom Dienst suspendiert", sagte der sportliche Berater Rüdiger Noack. Gründe wurden nicht genannt.

Viel Freude an Methot hatten die Pinguine seit einem Jahr nicht mehr. Nachdem der mittlerweile 36-jährige Stürmer im Oktober 2013 seinen deutschen Pass erhielt, prägen ständige Verletzungen seine Zeit bei den Pinguinen. Dazu kamen private Probleme. Seine Familie verließ ihn vor einem Jahr. Sein Vertrag läuft noch bis zum Ende der Saison 2014/15. Vor einigen Wochen war er mal bei den Straubing Tigers im Gespräch, zog sich dann aber am 28. November im Auswärtsspiel bei den Eisbären einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu. Als er wieder mit dem Eistraining beginnen sollte, meldete er sich grippekrank ab. Insgesamt kam er in dieser Saison nur auf 13 Einsätze. Ein Treffer gelang ihm nicht. Wie es nun mit Methot weitergeht, steht in den Sternen. Selbst sein Berater zeigte laut Noack Verständnis für die Entscheidung der Krefelder.

Aber auch noch aus einem anderen Grund kam Adduono gestern zu spät zum Pressetermin. Nach den beiden Niederlagen in Schwenningen und Wolfsburg bestand für den Coach mehr Redebedarf mit seinen Schützlingen als geplant. Besonders mit dem Unterzahlspiel, bis zur vergangenen Saison eine gefürchtete Stärke des Teams, ist er nicht zufrieden: "Egal, wie man eine Strafe kassiert, man muss in Unterzahl besser agieren. Wir zeigen den Spielern vor jedem Spiel, wie der Gegner in Überzahl reagiert. Da wird jede Position genau analysiert. Natürlich hat Wolfsburg ein sehr gutes Powerplay und mit Aubin den für mich besten Spieler der Liga in Überzahl. Trotzdem dürfen wir uns nicht so verhalten." Daher beschränkte sich Adduono gestern im Training nur auf die Unterzahl: "Wir haben etwas geändert und neue Leute eingebaut." Das gilt auch für den Angriff. Heute in Mannheim will der Coach seine Sturmreihen so aufs Eis schicken, wie Sonntag im letzten Drittel. Dabei feierte das Trio Schymainski/Driendl/Sofron, das in den Play-offs stark aufgetrumpft hatte, ein Comeback. Daniel Pietta und Herberts Vasiljevs bekommen weiter Tyler Beechey zur Seite gestellt. In der dritten Reihe soll das Trio Müller/Perrault/Mieszkowski für aggressives Forechecking sorgen. Allerdings fehlte Marcel Müller gestern beim Training. Er hatte in der Nacht Fieber bekommen. Colin Long kehrt heute wieder ins Team zurück und wird im vierten Sturm auflaufen. Weitere Kandidaten für diese Reihe sind Norman Hauner, Steve Hanusch und Dominik Meisinger. Im Tor wird wieder Tomas Duba stehen.

Um die Einstellung seiner Spieler macht sich Adduono vor dem Duell beim Tabellenführer keine Sorgen: "Ich bin am Sonntag nach der Niederlage in die Kabine gegangen und habe kein Wort gesagt. Ich habe jedem Spieler ins Gesicht geschaut und gesehen, dass sie das nächste Match unbedingt gewinnen wollen." Wie das ausgerechnet beim derzeit besten Team der Liga gelingen soll, weiß Adduono: "Wenn wir nicht mehr als 30 Schüsse zulassen, haben wir eine Chance." Beim ersten Saisonauftritt in Mannheim waren es am Ende 57 Schüsse.

(RP)
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