Fußball Beiderseits große Vorfreude auf den "Clàsico"

Wegberg · Mittelrheinliga: Heute um 20 Uhr wird im Waldstadion das ewig junge Duell zwischen Beeck und Freialdenhoven angepfiffen.

 Duell der Kapitäne: Beecks Arian Berkigt (l.) und Freialdenhovens Christian Kreutzer werden auch heute Abend mal wieder aufeinandertreffen - die Kontrahenten kennen sich aus zahlreichen Spielen in- und auswendig.

Duell der Kapitäne: Beecks Arian Berkigt (l.) und Freialdenhovens Christian Kreutzer werden auch heute Abend mal wieder aufeinandertreffen - die Kontrahenten kennen sich aus zahlreichen Spielen in- und auswendig.

Foto: Nipko (Archiv)

Nicht seinen besten Tag hatte am vergangenen Sonntag trotz des 4:0-Siegs beim Siegburger SV Thomas Lambertz vom FC Wegberg-Beeck erwischt. "Als ich ihn da auswechselte, sagte er zu mir, dass er sich alles für kommenden Freitag aufgehoben habe", verrät schmunzelnd sein Coach Friedel Henßen. Freitag - das ist also heute. Und da steigt ab 20 Uhr im Waldstadion das beiderseits mit großer Vorfreude erwartete Derby gegen den ewigen Rivalen Borussia Freialdenhoven. Die Kontrahenten kennen sich aus zahlreichen Matches in- und auswendig. In Anlehnung an das spanische Gipfelduell zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona haben sie dieses Duell schon vor langer Zeit "Clàsico" getauft.

Dieser Einstufung wurde das rasante Hinspiel auch völlig gerecht (siehe Info) - und ausgerechnet Lambertz avancierte da zum Matchwinner. Das würde "Lumpi" auch zu gern heute Abend wieder: "Freitagabend unter Flutlicht das Derby: Besser geht's doch nicht", sagt der Ruricher Jung, der sich wie alle im Beecker Lager auf dieses Spiel sehr freut.

Da macht Henßen keine Ausnahme: "Partien gegen Freialdenhoven sind einfach etwas Besonderes", bekräftigt der Coach und erwartet wie immer gegen die Borussia ein enges Match: "Da kann gut wieder eine Fußspitze, eine Einzelleistung, ein Sonntagsschuss das Spiel entscheiden - so wie es im Hinspiel der Fall war." Dass es eine Partie auf Augenhöhe ist, unterstreicht auch die Tabellenkonstellation: Es spielt der Erste gegen den Dritten - ein Spitzenspiel also. Auch Beecks Heimkehrer Danny Fäuster geht nach den beiden unter dem Strich recht leicht von der Hand gegangenen Auftaktsiegen gegen Bergisch Gladbach (2:0) und in Siegburg (jeweils ohne echte Torchance für den Gegner) heute von einem anderen Kaliber aus: "Die Borussia dürfte der erste richtige Prüfstein werden."

Das hofft natürlich auch Wilfried Hannes. "Wir sind gut in Form, haben alle Mann an Bord, freuen uns sehr auf dieses Spiel. Und dass wir Beeck ärgern können, haben wir ja zuletzt noch im Hinspiel bewiesen", sagt Freialdenhovens Dauertrainer, der vom FC grundsätzlich eine sehr hohe Meinung hat: "Für mich ist Beeck die beste Mannschaft der Liga - erst recht, da nun auch wieder Danny Fäuster und Simon Küppers dabei sind. Der FC hat die stabilste Truppe, ist für mich der kommende Meister - egal, ob Beeck dann auch aufsteigt oder nicht."

Gehörig Qualität hat aber auch die Borussia. So gehört die Offensivreihe mit Kevin Kruth (elf Tore), Pascal Schneider und Philipp Simon (beide je neun) zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Dieses Trio hat zusammen 29 der 33 Freialdenhovener Tore erzielt. Folge: Das Team ist von diesen Dreien extrem abhängig. Was in Beeck grundlegend anders ist. So herausragende Schützen hat der FC nicht - da verteilt sich der Torekuchen weit ausgeglichener, treffen viele Spieler. Folge: Die Kleeblätter sind weit schwerer auszurechnen. Auch das gehört zum Beecker Erfolgsrezept.

Am vergangenen Sonntag kam die Borussia nicht über ein 1:1 gegen Blau-Weiß Friesdorf hinaus. Womit Hannes aber leben konnte: "Ich muss lange zurückdenken, dass wir einmal so unter Druck standen wie da in der zweiten Halbzeit. Da haben sich die Friesdorfer diesen Punkt wirklich verdient, waren bärenstark. Die werden mit Sicherheit da unten rauskommen."

Zum Freialdenhovener Kader gehört seit Januar Leon Ruhrig, Sohn von Beecks Co-Trainer Dirk Ruhrig. Der 20 Jahre alte Filius, der auch fünf Jahre in Beecks Jugend gespielt hat, kam in der Winterpause von Landesligist TSV Hertha Walheim. Auch wenn der Youngster heute mit Sicherheit nicht in der Anfangself stehen wird, dürfte er doch zum Kader zählen - da trifft also der Vater auf den Sohn. "Das muss ich verdrängen, der Fokus liegt für mich klar auf Beeck", versichert der Papa und hofft sehr, dass sein Traum nicht wahr wird: "Ich habe geträumt, dass Leon in diesem Spiel eingewechselt wird und Borussias Siegtor schießt."

Auf gar keinen Fall kann das der Ex-Beecker Oskar Tkacz tun: Der flog gegen Friesdorf in der 90. Minute nach einer Rangelei vom Platz. Nach schwerer Verletzung (Kreuzbandanriss und Meniskusriss) wieder in Borussias Kader zurückgekämpft hat sich mit Okan Dikenli ein weiterer Ex-Beecker. "Einsatz und Wille von Okan sind hervorragend", lobt Hannes den gebürtigen Hückelhovener.

(emo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort