Leverkusen ADAC lehnt Tunnellösung für A1 strikt ab

Leverkusen · Ford-Manager mahnt schnelle Beschlüsse an - Straßen.NRW untersucht Tunnel für die A3.

Die Autobahnbehörde Straßen.NRW untersucht verstärkt eine bislang wenig beachtete Tunnellösung für die Autobahnen im Bereich Leverkusen: Allerdings nicht etwa für die Autobahn 1 in Höhe Küppersteg, sondern nur im Bereich des Autobahnkreuzes Leverkusen.

Die Idee: Die Autobahn 3 wird zwischen den Anschlussstellen Opladen und Leverkusen in zwei Tunnelröhren verlegt, die dann im Autobahnkreuz Leverkusen unter der Autobahn 1 durchführen. Damit würde der Durchgangsverkehr zwischen Oberhausen und Frankfurt "kreuzungsfrei" das notorisch verstopfte Autobahnkreuz passieren können, berichtet Straßen.NRW in der neuen Ausgabe seines Informationsblattes "Dialog". Diese Tunnellösung wurde demnach von der Interessengemeinschaft Schleswig-Holstein-Siedlung angeregt.

Autofahrer, die im Kreuz von der A3 auf die A1 oder umgekehrt wechseln wollen, werden dann weiter oberirdisch fahren können.

Zwei andere Lösungsansätze für das Autobahnkreuz hat Straßen.NRW verworfen. In der Version 1 ging es um das komplette Verlegen der A3 in einen Tunnel unter der A1 hindurch. In der Variante 2 würde nur eine Fahrtrichtung in den Tunnel verlegt. Für beide Bauvarianten wären jedoch starke Eingriffe in die Siedlungen am Autobahnkreuz erforderlich.

Zum Stand der Planungen für einen A1-Tunnel im Bereich Küppersteg, für den gestern demonstriert wurde, teilte Straßen.NRW keine Neuigkeiten mit. Die Planer warten auf das von der Stadt Leverkusen bestellte Gutachten. Es soll klären, welche Gefahrguttransporter durch einen solchen A1-Tunnel hindurch dürfen. Die gleiche Fragestellung dürfte ja auch für A3-Tunnelröhren unter der A1 gelten. Auch dazu fehlen noch Aussagen.

Für den ADAC lehnt Dr. Roman Suthold (Leiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Nordrhein) einen A1-Tunnel im Bereich der Stelzenautobahn strikt ab. Schon bei kleinsten Zwischenfällen im Tunnel würde es zum Komplettstillstand des A1-Verkehrs kommen, was sich auf den gesamten Autobahnring Köln auswirken würde. Der ADAC-Mann sagt: "Ich bin der Meinung, dass der Mehrwert eines Tunnels nicht so groß ist, als dass er diese Einschränkungen rechtfertigen würde." (Zitat aus der Straßen.NRW-Zeitschrift Dialog). Auf Gesundheitsaspekte für die Anwohner der A1 geht der ADAC-Mann nicht ein. Er bezeichnet zudem den Neubau der Rheinbrücke als alternativlos.

Für den Autobauer Ford mit Sitz in Köln-Niehl fordert Vorstandsmanager Bernhard Mattes eine "schnelle Lösung" für das Verkehrsproblem in und um Köln. Die jetzigen Schwierigkeiten - etwa mit der Rheinbrücke - kosteten Ford Köln zusätzlich 500.000 Euro pro Jahr.

(RP)
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