Leverkusen Lanxess steckt fünf Mio. in Farbstoffe

Leverkusen · Der Chemiekonzern will die Kapazität für Produkte der Marke Macrolex am Standort Leverkusen erweitern. Im Bereich Leder gab es zudem eine Ehrung.

Matthias Zachert hat sich vor einiger Zeit zum Standort Leverkusen bekannt, sprach davon, dass das Herz von Lanxess in Leverkusen schlage. Ein Lippenbekenntnis des Konzernchefs war das nicht. Denn in der Tat steckt Lanxess nach 60 Millionen für die Tochterfirma Saltigo nun noch einmal Geld in den Chempark. Der Konzern, dessen "Hirn", also die Zentrale, mittlerweile in Köln sitzt, baut die Kapazität für Farbstoffe der Marke Macrolex aus.

"Mit einem Investitionsvolumen von mehr als fünf Millionen Euro soll die derzeitige Produktionskapazität um 25 Prozent ausgeweitet werden und ab Ende 2018 zur Verfügung stehen", teilt Lanxess mit. Damit wolle das Unternehmen dem "weltweit steigenden Bedarf" an Farbstoffen für die Kunststoffindustrie Rechnung tragen, sagt Philipp Junge, Leiter des Geschäftsbereichs Rhein-Chemie. "Vor allem in Asien sehen wir einen deutlichen Anstieg der Nachfrage."

Die löslichen, organischen Farbstoffe werden etwa zur Einfärbung von Kunststoffprodukten wie Getränkeflaschen, Elektronikgeräten, Autoheckleuchten und Kinderspielzeug eingesetzt. Insgesamt umfasse das Portfolio des "Colorant Additives-Geschäfts" 150 Produkte. Der Bereich von Lanxess beliefert weltweit mehr als 800 Kunden mit Farbstoffen und Pigmenten.

Der Fünf-Millionen-Invest in den Standort Leverkusen wird nicht der einzige in nächster Zeit sein. Lanxess-Vorstandsmitglied Hubert Fink kündigte Ende November an: "In den kommenden drei Jahren planen wir weitere 340 Millionen Euro für den Standort ein." Vielleicht gibt Matthias Zachert in knapp drei Wochen nähere Auskunft, wie die Summe in Leverkusen verteilt wird, denn am 15. März verkünden er und seine Vorstandskollegen die Lanxess-Bilanz für 2017.

Vorher allerdings dürfte im Lanxess-Tower am Rhein in Köln Freude über etwas anderes herrschen: Das Unternehmen hat den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt in der Kategorie "Umweltfreundliche Produkte" für eine innovative Technologie zur Wiederverwertung von Resten in der Lederherstellung gewonnen. Das ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Forschungsinstitut Invite und der Gerberei Heller-Leder. Die Pilotanlage macht aus Falzspänen und Schnittabfällen, die bisher meist entsorgt wurden, und aus pflanzlicher Biomasse Nachgerbstoffe.

(RP)
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