Lokalsport Davi lebt seinen amerikanischen Traum

Leverkusen/Glensdale · In der Jugend spielte Andreas Davi für Bayer 04, als Senior in Quettingen. Seit 2009 lebt der 39-Jährige in den USA. Als Besitzer der Milwaukee Torrent will er in den professionellen Fußball einsteigen. 2016 soll es so weit sein.

 Das Logo der Torrent vor der Skyline Milwaukees mitsamt dem Versprechen, dass im nächsten Jahr professioneller Feld-Fußball in die Stadt Einzug halten wird.

Das Logo der Torrent vor der Skyline Milwaukees mitsamt dem Versprechen, dass im nächsten Jahr professioneller Feld-Fußball in die Stadt Einzug halten wird.

Foto: Andreas Davi

Die Milwaukee Torrent, das Fußball-Projekt von Andreas Davi, nimmt weitere Formen an. Ab 2016 wird das Team am Ligaspielbetrieb in den USA teilnehmen, für den 18. und 25. Oktober sind noch einmal so genannte "Tryouts" - also Probetrainings - terminiert.

Der Ex-Leverkusener Davi scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein auf dem Weg, sich seinen persönlichen amerikanischen Traum zu erfüllen. Selbst aktiver Fußballer in der Bayer-04-Jugend und beim TuS Quettingen, machte sich der ehemalige Lehrer der Hauptschule Neukronenberg nach seinem Umzug in die USA vor sechs Jahren daran, einen Fußball-Club in Milwaukee zu etablieren. Der Anfang ist längst gemacht, bald wird es ernst.

 Hat bereits finanzielle Planungssicherheit für zwei Saisons: Andreas Davi.

Hat bereits finanzielle Planungssicherheit für zwei Saisons: Andreas Davi.

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Bislang umfasst der Kader drei Spieler, die der Öffentlichkeit präsentiert wurden: James Weber, Ian Bennett und Luke Goodnetter haben Verträge unterschrieben, zudem werden zwei alte Bekannte von Bayer 04 Davi unterstützen: Steve Long, der frühere Assistenztrainer der Fußball-A- und C-Junioren wird als Assistenzcoach fungieren. Long arbeitete bis vorletzte Saison nebenberuflich für die U 19 Bayers, wanderte aber in die USA aus. Sportpsychologe Markus Mück, der bei Bayer 04 als Mentaltrainer fungierte, wird als Berater tätig sein.

Auch der Online-Shop für diverse Fanartikel wurde in Betrieb genommen, wie es in Amerika üblich ist, gibt es T-Shirts, Sweatshirts, Schals und Caps zu kaufen - bislang allerdings nur für Amerikaner. Einen zweiten Shop stellt ein namhafter Hersteller von Sportbekleidung in den USA, 36 Artikel sind dort erhältlich, leider nicht für Deutsche. Der erste Fanclub hat sich auch gegründet, "The Flood", was auf deutsch "Die Flut" bedeutet, heißt er. Auch er hat schon einen eigenen Shop und vertreibt Fanartikel - aktuell gibt es ein "Gründerpaket" zu erwerben für ganz Begeisterte.

Viel wichtiger aber ist, dass die Torrent eine Heimatliga gefunden haben: In der American Soccer League 2 - kurz ASL2 - wird es um Punkte und Tore gehen. Bislang sind als Gegner der FC Fargo (North Dakota) und die St. Paul City (Minnesota) bekannt, aus Michigan kommen die Muskegon Risers hinzu - konkrete Verhandlungen mit weiteren Interessenten sind schon fortgeschritten. Davi selbst wird als "Midwest Region Manager" der Liga dabei fungieren. Sechs Teams sollen es zum Start im kommenden Jahr schon sein, das Einzugsgebiet umfasst Wisconsin, Illinois, Iowa, Minnesota, North Dakota, South Dakota, Kansas und Nebraska. Im Nordosten ist die Liga in diesem Jahr mit acht Teams gestartet.

"Ich freue mich sehr, wieder mit zwei alten Bekannten aus der amerikanischen Fußballszene zusammenarbeiten zu können", erklärt Davi, der früher bei den Bavarian Milwaukee als Trainer aktiv war und dort mit dem ASL-Präsidenten Matt Driver und dem League Commissioner Dan Trainer schon zu tun hatte. Bei der Torrent läuft es derweil gut: Zusätzliche Sponsoren wurden akquiriert, so dass der "Amerikanische Traum" Davis immer weitere Formen annimmt.

Finanziell sieht es für das Projekt sehr gut aus. "Die ersten beiden Saisons sind durch Sponsoren gesichert", sagt Davi. Sein Plan ist es, in der Vorbereitung gegen die vier Universitäts-Teams zu kicken. "Damit holen wir die ,locals' dann auch ab, die auf diese Spiele brennen", führt er aus. Derbys in der Liga wird es jedenfalls nicht geben: Nach Fargo sind es gut 13 Stunden Autofahrt, nach Muskegon gut zehn Stunden.

(mane)
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