Meerbusch Autos für 325 000 Euro erbeutet

Düsseldorf · In der Nacht zu Mittwoch kam es zum bislang schwersten Autodiebstahl der Stadtgeschichte. Unbekannte räumten fünf teure Wagen aus einem Lanker Autohaus. Der Geschädigte lobt 50 000 Euro Belohnung aus.

Fünf Tricks moderner Autodiebe
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Foto: ddp

Als Torsten Hose am Mittwochmorgen den Showroom seiner Firma im ehemaligen Autohaus Limberg in Lank-Latum aufschließen wollte, traute er seinen Augen nicht. Hoftor und Eingangstür waren aufgebrochen. Statt neun teilweise hochwertiger Fahrzeuge standen nur noch vier in der Halle. Reifenspuren führten nach draußen.

Diebe hatten in der Nacht gebrauchte Autos im Schätzwert von etwa 325 000 Euro gestohlen. Es ist der schwerste Autodiebstahl in der Stadtgeschichte. Der 47-Jährige hat eine Belohnung von 50 000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Wiederbeschaffung der Fahrzeuge führen.

Die Täter entwendeten einen Mercedes CLK 230 Kompressor (circa 15 000 Euro), einen Audi RS4 (ca. 45 000 Euro), einen Maserati Quattroporte (45 000 Euro) ein Mercedes-Benz 220 S Ponton Cabriolet von 1958 (70 000 Euro) und als größten Fang einen Aston Martin V12 Vantage Coupé von 2009 (ca. 150 000 Euro). Stehen ließen sie einen Ferrari von 1968, einen Jaguar Roadster (1974), einen Austin Healey (1956) und einen Daimler Double Six (1992).

Die Kriminellen kannten sich in der Ausstellungshalle von Car & Company Consult im Gewerbegebiet In der Loh offenbar gut aus — und wussten wohl auch, dass es dort keine Alarmanlage gibt.

Sie gingen zunächst gezielt in einen Nebenraum, wo sie einen Stahlschrank aufbrachen, der Autoschlüssel enthielt. Damit öffneten sie mehrere Lenkradschlösser. Torsten Hose glaubt nicht, dass die Täter die Wagen im Showroom gestartet haben: "Gerade der Aston Martin ist so laut, dass das die Nachbarn gehört hätten. Sie haben aber nichts gemerkt".

Möglicherweise seien die Diebe mit einem Autotransporter vorgefahren und hätten die Wagen gleich vor Ort aufgeladen. Wegen der zum Teil tiefer gelegten Chassis dürfte es aber sehr schwer gewesen sein, dies geräuschlos zu schaffen. Auf Hintergrundwissen deutet auch der Zeitpunkt des Verbrechens. Die Halle sollte eigentlich bis Ende des Monats geräumt sein. Schon in zehn Tagen wäre sie leer gewesen.

Autohändler Hose ist seit zehn Jahren am Ort: "Vor zweieinhalb Jahren wurde mal eine Scheibe eingeschlagen, und mehrere Radsätze wurden gestohlen. Sonst ist nie etwas passiert", sagt der Willicher. Die Autos gehörten ihm zum Teil nicht — er hat einige von ihnen für Kunden in Kommission angeboten. Bereits jetzt deuteten sich Schwierigkeiten mit der Versicherung an.

Einiges spricht dafür, dass die Diebe auch von Meerbuschs umstrittener Energiespar-Aktion profitiert haben: Die Stadt schaltet ihre Straßenlaternen bekanntlich wochentags zwischen 1.30 und 4 Uhr in der Nacht großräumig ab — auch im Gewerbegebiet In der Loh. Eine Laterne steht genau neben dem Tor des Autohauses.

Hinweise nimmt die Kripo unter der Telefonnummer 02131-3000 entgegen.

(RP)
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