Prozess in Mönchengladbach Facebook-Bekannte mit Gewalt ins Bordell gesteckt

Mönchengladbach · Eine Frau hatte auf eine Mitfahrgelegenheit in die Heimat gehofft und soll stattdessen ins Bordell geprügelt worden sein. Der Angeklagte bestritt beim Prozessauftakt die Vorwürfe.

 Der Angeklagte sitzt neben zwei Wachmännern vor Gericht.

Der Angeklagte sitzt neben zwei Wachmännern vor Gericht.

Foto: dpa, mb fdt

Ein 34-jähriger Mann soll eine Facebook-Bekannte mit Gewalt zur Prostitution gezwungen haben. Am Mittwoch hat der Prozess gegen ihn vor dem Landgericht in Mönchengladbach begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann unter anderem besonders schwere Vergewaltigung, Zuhälterei, Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung und Freiheitsberaubung vor. Der Vater von zwei Töchtern bestreitet nach Angaben seines Anwalts die Vorwürfe.

Als das damals in Paderborn lebende Opfer in die Heimat nach Bulgarien zurückkehren wollte, hatte sich der 34-jährige Landsmann laut Anklage angeboten, sie zu fahren. Frau und Kinder lebten dort.
Zunächst fuhren sie nach Mönchengladbach, angeblich um noch weitere Mitfahrer aufzunehmen. Unter dem Vorwand, noch einen Kaffee zu trinken, gingen sie laut Staatsanwaltschaft in eine Wohnung, in der der Mann die Frau zum ersten Mal geschlagen und vergewaltigt haben soll. Die Frau musste laut Anklage zwei Tage und zwei Nächte gefesselt auf einem Stuhl ausharren.

Der 34-Jährige habe ihr die Papiere abgenommen und sie gezwungen, sich in einem "bordellartigen Betrieb" zu prostituieren. Täglich musste sie demnach rund 17 Freier befriedigen. Nach etwa drei Wochen gelang ihr die Flucht. Die Frau war zum Prozessauftakt als Hauptzeugin geladen, will nach Angaben des Gerichts aber nicht zu einer Vernehmung nach Deutschland kommen. Das Gericht prüft, ob sie bereit ist, in einer Videokonferenz auszusagen.

(top/dpa)
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