Mönchengladbach Flüchtlinge: Linke wollen statt Turnhallen eher Haus Erholung

Mönchengladbach · Eine verfehlte Konzeption bei der Unterbringung von Flüchtlingen wirft die dreiköpfige Ratsfraktion der Linken der Stadtverwaltung vor. Und dies bereits seit Jahren mit Unterstützung der jeweiligen Mehrheiten. Vor allem ärgert Linken-Fraktionschef Torben Schultz, dass die Stadt jetzt auf Turnhallen zurückgreift.

 Fehlende Abtrennungen in der Turnhalle kritisiert die Linke.

Fehlende Abtrennungen in der Turnhalle kritisiert die Linke.

Foto: Linke

"Kinder vom Sport abzuhalten, ist unverständlich. Es wurden in den letzten Jahren mehrere Schulen geschlossen: Wenn Klassenzimmer leer stehen, muss nicht auf benutzte Sporthallen zurückgegriffen werden. Dann muss eher die ,gute Stube', also das Haus Erholung, genutzt werden", sagt Schultz.

Schultz weist auf das Beispiel der Grundschul-Turnhalle an der Wilhelm-Strauß-Straße in Rheydt hin. Sie dient seit einigen Tagen als Notunterkunft für Flüchtlinge und wurde bisher für den Schulsport genutzt. Da derzeit keine Ausweichhalle zur Verfügung stehe, so die Linke, komme es zum Ausfall von Unterrichtsstunden im Fach Sport. Schultz: "Noch haben Bürger überwiegend Verständnis für Flüchtlinge, und viele helfen ehrenamtlich. Diese positive Grundstimmung wird aufs Spiel gesetzt, wenn Eltern nur einen Tag vorher informiert werden und der Unterricht leidet. Ich kann den Unmut verstehen und hoffe nur, dass sich dieser nicht gegen die Flüchtlinge richtet."

Der Linken-Politiker war vor Ort und hat sich die Situation angeschaut. Er berichtet, dass Flüchtlinge sich ihm gegenüber nicht beschwert und sogar Dankbarkeit geäußert hätten. Schultz kritisiert, dass es keine Abtrennungen zwischen den Schlafplätzen gibt und dass es bei Regen in die Halle tropft. Sein Fazit: "Diese Halle darf so nicht dauerhaft bleiben!"

(RP)
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