Mönchengladbach Flüchtlinge: Stadt baut Zelte in Neuwerk auf
Mönchengladbach · 200 weitere Asylbewerber kommen am Montag in der Stadt an. Für ein bis zwei Nächte schlafen sie in der Krahnendonkhalle. Danach ziehen sie für fünf Wochen in Zelte, die neben der Halle aufgebaut werden.
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Die nächste Stufe beim Versuch, den Asylbewerbern ein würdiges Dach über dem Kopf zu bieten, ist erreicht: Nachdem die Stadt alle denkbaren städtischen Gebäude wie das frühere Theater im Nordpark oder leer stehende private Gebäude wie den Aldi an der Aachener Straße belegt hat, baut sie jetzt in Neuwerk zum ersten Mal Zelte auf. Das entschieden am Sonntag Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und seine Dezernenten Dr. Gert Fischer und Hans-Jürgen Schnaß, nachdem sie die Nachricht bekommen hatten, dass am Montag bis spätestens 18 Uhr 200 weitere Flüchtlinge nach Mönchengladbach kommen. Diese werden nun für ein bis zwei Nächte in der Krahnendonkhalle in Neuwerk übernachten.
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Wenn am Dienstag oder spätestens Mittwochmittag die Zelte stehen, ziehen die Flüchtlinge dorthin um. Fünf Wochen sollen sie dort leben. Duschen werden sie in der Sporthalle. Die steht ab Mittwoch den Schulen und Sportvereinen wieder zur Verfügung — bis auf die Umkleiden und Duschen. Auch die in der Halle geplanten Veranstaltungen sollen stattfinden können. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners wandte sich beim Empfang für das Stadtschützenfest im Innenhof von Rathaus Abtei sichtlich bewegt an die Ehrengäste: "Wir werden in den kommenden Tagen Dinge tun müssen, die Nachteile haben und darum nicht jedem gefallen werden. Ich bitte Sie um Ihre Solidarität mit denen, die unsere Hilfe brauchen."
Bezirksbundesmeister Horst Thoren ließ sofort für die Flüchtlingshilfe der Tafel sammeln. "Wir sagen: Willkommen! Wir helfen, wo wir können. Wir werden zusammen einen Weg finden, auch wenn der Weg nicht immer einfach sein wird", sagte Thoren.
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Die Verantwortlichen von Stadt und Feuerwehr standen am Sonntag im permanenten Austausch und prüften eine Reihe von Lösungen. Nach 19 Uhr entschieden sie sich endgültig für die Neuwerker Lösung. Auch die Zelte dort werden angesichts des absehbaren weiteren Flüchtlingsstroms nur kurzfristig ausreichen. Die Stadt überlegt, wie sie in kurzer Zeit rund 800 Plätze für Asylbewerber schaffen kann, die auch in der kälteren Jahreszeit eine angemessene Unterkunft garantieren. Die Zeit drängt. Eine Entscheidung will die Stadtspitze deshalb möglicherweise schon am Montag fällen. In diese neuen Unterkünfte sollen im Oktober dann auch jene 200 Asylbewerber ziehen, die am Montag in Mönchengladbach ankommen. 1881 Plätze für Flüchtlinge hat Mönchengladbach. Um den Ansturm bewältigen zu können, wird gerade die ehemalige Schule Am Torfbend umgebaut, um dort Asylbewerber unterzubringen. Sie wird allerdings frühestens im Oktober fertig. Zudem ist der Bau einer weiteren Unterkunft in Giesenkirchen beschlossen.
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Anfang des Jahres bekam die Stadt im Schnitt von der Bezirksregierung rund 100 Flüchtlinge pro Monat zugewiesen. Im August waren es alleine 156 plus 40 Folgeantragssteller. Die Stadt bekommt auch private Wohnungen angeboten. Ob diese geeignet sind, muss jedoch zunächst in jedem Einzelfall geprüft werden.
