Mönchengladbach Immer mehr Flüchtlinge, immer mehr Bürger wollen helfen

Mönchengladbach · Damit Spenden genau da ankommen, wo sie benötigt werden, gibt es jetzt in vielen Stadtteilen kompetente Ansprechpartner.

 Diese Flüchtlingskinder wurden reich beschenkt .

Diese Flüchtlingskinder wurden reich beschenkt .

Foto: Raupold

Fast 1300 Flüchtlinge hat die Stadt inzwischen in annähernd 20 Unterkünften untergebracht. Weitere 400 Menschen leben in selbst angemieteten Wohnungen, die von der Stadt finanziert werden. Allein im vergangenen Jahr wurden der Stadt 838 Flüchtlinge von der Bezirksregierung Arnsberg zugewiesen. Seit Beginn des Jahres 2015 waren es bisher 250 Flüchtlinge. Sie leben in den uralten Baracken an der Hardter Straße, im Luisental und am Bockers End, in Turnhallen in Rheydt und in Wanlo, im ehemaligen Aldi an der Aachener Straße - überall da, wo die Stadt kurzfristig Wohnraum für sie schaffen kann.

Je mehr Flüchtlinge kommen, umso größer ist die Hilfsbereitschaft. Bürger wollen sich engagieren, helfen, spenden. Von der Stadt heißt es dazu: "Helfen kann jeder, der bereit ist, sich auf die oft schwierige Situation der Flüchtlinge einzulassen. Viele von ihnen sind durch die Verhältnisse im Heimatland, persönliche Erlebnisse und oft auch durch eine lange Flucht belastet. Gefragt ist ein Zeiteinsatz für praktische Hilfe."

Weil Asylbewerber keinen Anspruch auf Deutschkurse oder Dolmetscherunterstützung haben, besteht ein riesiger Bedarf in der Sprachvermittlung. Es gibt Flüchtlinge, die ihre Angelegenheiten allein besorgen können und auch wollen. Viele benötigen aber eine Begleitung zu Behörden oder Ärzten. Unterstützung sinnvoll ist auch bei der Freizeitgestaltung, bei Kontakt- und Sportangeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Hier gibt es bereits einige Angebote, die aber durchaus erweiterungs- und ausbaufähig sind.

Die Leistungen für Flüchtlinge richten sich nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Für einen Alleinstehenden beträgt der Satz monatlich derzeit 359 Euro. In den ersten sechs Monaten nach der Ankunft gibt es Gutscheine für Gebrauchtkleidung, die vom Deutschen Roten Kreuz ausgegeben wird, ab dem siebten Monat wird eine zusätzliche Geldleistung ausgezahlt.

Mönchengladbach: Flüchtlinge leben im ehemaligen Aldi
11 Bilder

Mönchengladbach: Flüchtlinge leben im ehemaligen Aldi

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In den vergangenen Wochen sind viele Mönchengladbacher zu den Flüchtlingsunterkünften gefahren, um direkt vor Ort mit Sachspenden zu helfen. Die Hausmeister konnten der Flut der Spenden oftmals nicht mehr Herr werden. Deshalb appelliert die Stadt an die Bürger: "Bringen Sie bitte keine Kleiderspenden mehr in die Unterkünfte." Das Deutsche Rote Kreuz benötigt derzeit Kinderbekleidung für Asylbewerber, gerne werden auch andere Kleiderspenden entgegen genommen. Standorte der Altkleidercontainer des Roten Kreuzes sind: Hohenzollernstraße 214, Carl-Diem-Straße 2-4, Am Baumlehrpfad 2 und Rossweide 10.

Altkleider, auch Hausrat und Möbel können auch bei den Hep-Shops der Stiftung Hephata (Tel.: 02161/2474660) oder den Filialen des Volksvereins (Tel.: 02166/6711600) abgegeben werden. Durch diese Institutionen werden die Spenden zu günstigen Preisen verkauft, kommen also nicht nur Flüchtlingen zugute.

Es gibt bereits viele Menschen, die sich für die Flüchtlinge einsetzen. Das sind die Ansprechpartner:

Wickrath: Ev. Kirche, Gemeindeladen, Frau Vogt, 02166 54976; Rheydt: SKM - Kath. Verein für soziale Dienste, Frau Nickel, 02166 1309743; Mülfort/Römerbrunnen: Förderverein Römerbrunnen, Herr Trapp, 0174 1639996; Giesenkirchen: Caritas, Frau Oltmanns, 02161 810267; Neuwerk, Ev. Kirche, Herr Hüttenberger, 02161 3080525; Volksgarten: Ev. Kirche, Frau Brand, 02161 41403; Lürrip: Caritas, Frau Oltmanns, 02161 810267; Holt: Jugendfreizeitstätte St. Michael, Frau Vaßen, 02161 540758; Rheindahlen: Ökumenischer Arbeitskreis, Familie Hüske, 02161 583146.

(RP)
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