Mönchengladbach Internationales Filmteam dreht im JHQ

Mönchengladbach · In der Vergangenheit war das Nato-Hauptquartier in Rheindahlen stets Anlaufpunkt für Gäste aus aller Welt, nun wirken im JHQ einmal mehr internationale Besucher: Ein mazedonisch-albanisch-deutsches Filmteam dreht zurzeit am verlassenen Stützpunkt einen Kinofilm.

 In "Babai/ Mein Vater" geht es um den zehnjährigen Nori, gespielt von Val Malokum der seinen im Kosovo verschwundenen Vater sucht.

In "Babai/ Mein Vater" geht es um den zehnjährigen Nori, gespielt von Val Malokum der seinen im Kosovo verschwundenen Vater sucht.

Foto: matteococco

Die Schauspieler sowie der Regisseur Visar Morina kommen aus dem Kosovo. Gladbacher Beteiligung gibt es auch. Die Produzentin von "Babai / Mein Vater", so der Filmtitel, ist gebürtige Mönchengladbacherin.

"Meine Mutter hat im JHQ gearbeitet", erzählt Produzentin Nicole Gerhards beim Ortstermin, "ich kann mich erinnern, hier mal als Kind gewesen zu sein." Gedreht wird seit Anfang der Woche rund um eine der alten Baracken im JHQ, die Kulisse soll ein Flüchtlingsheim nachempfinden. "Unsere Ausstatter haben sich für die geplanten Szenen viele Kasernen angeschaut, aber hier war alles ideal", erzählt Gerhards. Die Gebäude seien noch intakt, zugleich hätte man im JHQ genug Ruhe für einen Dreh, so die Produzentin.

In "Babai / Mein Vater" geht es um den zehnjährigen Nori, gespielt vom gleichaltrigen Val Maloku, der seinen im Kosovo verschwundenen Vater sucht und auf Irrwegen nach Deutschland gelangt. Gedreht wurde im Kosovo, in Mazedonien und Deutschland. Nach 35 Drehtagen kam das Team nun nach Mönchengladbach. Es ist die allerletzte Station für die Filmcrew. Vier Schauspieler und 18 Komparsen stehen im JHQ vor der Kamera. Die Filmsprache ist albanisch, später soll der von WDR, Arte und der NRW-Film- und Medienstiftung geförderte Film auf Deutsch synchronisiert werden.

Bis Anfang des kommenden Jahres wird geschnitten und gemischt, dann wird der fertige Film zunächst auf Filmfestivals präsentiert werden. "Wir hoffen, dass wir ihn europaweit zeigen können", sagt Gerhards. Anschließend kommt das Werk in die Kinos, im Frühjahr 2017 könnte die Ausstrahlung im Fernsehen folgen, so Nicole Gerhards.

(RP)
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