Mönchengladbach Mehr als 200 Beschäftigte bestreiken Coca-Cola

Mönchengladbach · Ein Warnstreik hat gestern die Frühschicht im Mönchengladbacher Coca-Cola-Werk lahmgelegt. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hatte die mehr als 200 Beschäftigten am Standort zum Warnstreik aufgerufen. Grund sind die Tarifauseinandersetzungen zwischen der Gewerkschaft und Coca-Cola. Von 6 bis 14 Uhr stand die Produktion still, lediglich die Logistik lief weiter. Die Mönchengladbacher fuhren gestern am frühen Morgen mit dem Bus nach Köln und trafen sich dort mit den Angestellten des Coca-Cola-Standortes in der Domstadt zu einer Kundgebung. Am Vormittag gab es eine Demonstration durch die Kölner Innenstadt.

Der Aufruf zum Arbeitskampf war bereits nach der ersten Tarifrunde erfolgt. Die Gewerkschaft kritisierte, die Arbeitgeber hätten nur "ein Magerangebot von 1,3 Prozent" mehr Geld vorgelegt. Die Arbeitnehmer fordern eine Erhöhung aller Entgelte um 160 Euro sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro. Die Coca-Cola European Partners betonte, es wären durchschnittlich 2,5 Prozent mehr Geld angeboten worden, davon 1,3 Prozent Entgeltsteigerung, eine Erhöhung des Urlaubsgeldes auf 900 Euro und eine Steigerung des Arbeitnehmerzuschusses zur Altersvorsorge um 200 Euro. Dies entspräche zusammen 2,5 Prozent. "Dieses Angebot ist aus unserer Sicht eine klare Basis für die weiteren Verhandlungen", sagte Brigitte Faust, Geschäftsführerin von Coca-Cola European Partners.

Die Gewerkschaft kritisiert noch mehr: Im Zuge der Umstrukturierungen und Stellenabbau bei Coca-Cola sei die Arbeitsbelastung für die verbliebenen Beschäftigten stark angestiegen. Coca-Cola hatte in der Region Nordwest vor zwei Jahren die Standorte Soest, Herten und Osnabrück geschlossen und sich auf die Werke Dorsten, Köln, Mönchengladbach und Hildesheim konzentriert. Etwa 500 Mitarbeiter waren von den Schließungen betroffen.

(RP)
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