Lokalsport "Aufgeben gibt's nicht"

Frauenfussball · Borussias Frauen empfangen nach dem 1:2 in Leverkusen schon morgen Topteam Wolfsburg.

Mit dem Schlusspfiff kurz vor 22 Uhr gingen am Mittwochabend die Köpfe bei Borussias Spielerinnen kollektiv erst einmal nach unten. Ganz dicht hatten sie vor ihrem ersten Punktgewinn in der Frauen-Bundesliga gestanden, im so wichtigen Spiel bei Bayer Leverkusen sogar geführt, doch in der Nachspielzeit, als sie den Ball nicht weit genug aus der Gefahrenzone befördern konnten, kassierten sie noch das 1:2. Es war nach dem 0:1 in Jena die zweite Niederlage binnen vier Tagen bei einem Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib.

"Es ist sehr bitter und für jeden Sportler schwer, zwei Nackenschläge dieser Art wegzustecken", sagt René Krienen. Borussias Cheftrainer hatte in Leverkusen viel Gutes von seiner Mannschaft gesehen. Nachdem sie die erste Leverkusener Druckphase überstanden hatte, stand sie in der Defensive stabil, zudem bestätigte sie den Trend, dass ihr Konterspiel sich weiter verbessert hat, was nicht nur beim 1:0 durch Kelly Simons deutlich wurde.

Doch dann nahm das Unglück seinen Lauf. Zunächst bugsierte Anne Birbaum nach einem Freistoß den Ball zum Ausgleich ins eigene Tor. Und drei Minuten vor dem Ende verfehlte ihr Versuch bei einem aussichtsreichen Konter nur knapp das Ziel. Stattdessen traf Leverkusen zum Sieg - womit Gladbach auch nach sieben Spielen auf den ersten Zähler wartet und nun schon sechs Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz hat. "Ich würde mir wünschen, dass einmal das Glück auf unserer Seite ist. Die Mannschaft versucht wirklich alles, irgendwann muss sie einmal dafür belohnt werden", sagt Krienen. Doch ob das schon morgen der Fall sein kann?

Denn nach zwei Kellerkindern bekommt es Borussia nun wieder mit einem Topteam der Liga zu tun, wenn um 14 Uhr der zweimalige Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg im Grenzlandstadion zu Gast ist. "Wolfsburg wird wahrscheinlich mit elf Nationalspielerinnen auflaufen. Und da sie nicht so gut in die Liga gestartet ist, wird die Mannschaft gegen uns Selbstvertrauen zurückgewinnen wollen. Alles andere als ein Wolfsburger Sieg wäre eine Überraschung", sagt Krienen, der mit seinem Trainerkollegen Mike Schmalenberg vor der Aufgabe steht, das eigene Team nicht nur mental aufzubauen nach den jüngsten Negativerlebnissen. Auch die körperliche Belastung mit drei Spielen in sieben Tagen ist für Gladbach völlig ungewohnt.

"Unsere Spielerinnen arbeiten, studieren oder gehen noch zur Schule. Da hat Wolfsburg mit seinem Profiteam in einer englischen Woche natürlich einen Vorteil", sagt Krienen, der darauf baut, dass seine Mannschaft das Leverkusen-Spiel schnell aus den Kleidern bekommt. "Am Mittwochabend waren alle sehr enttäuscht. Aber für uns ist auch klar: Aufgeben gibt es nicht", sagt Krienen.

(togr)
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