Lokalsport Drei Siege - Erfolg des 1. JC auch Kopfsache

Judo · Die Gladbacher Bundesliga-Frauen besiegen am dritten Kampftag die starke PSG Brandenburg 9:5. Dabei zeigten die Gastgeberinnen in der Jahnhalle Nervenstärke. Das machte den Unterschied aus, fand Betreuerin Claudia Kersten.

 Mira Ulrich gehörte erneut zu den Erfolgsgarantinnen des 1. Judo-Club. Sie gewann gegen Brandenburg beide Kämpfe und trug so zum deutlichen 9:5-Erfolg der Gladbacherinnen bei.

Mira Ulrich gehörte erneut zu den Erfolgsgarantinnen des 1. Judo-Club. Sie gewann gegen Brandenburg beide Kämpfe und trug so zum deutlichen 9:5-Erfolg der Gladbacherinnen bei.

Foto: Christian Schießl

Claudia Kersten war überrascht - positiv überrascht. "Ich hatte im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass das heute so klar ausgeht", sagte Kersten, die am vergangenen Samstag die Frauen-Bundesligamannschaft des 1. Judo-Club Mönchengladbach als Trainerin betreute. Die PSG Dynamo Brandenburg Mitte war zum dritten Kampftag der 1. Bundesliga Staffel Nord in die Jahnhalle gekommen und kassierte dort gegen die Gladbacherinnen eine 5:9-Niederlage.

Als Grund für ihre Verwunderung über die Höhe des eigenen Sieges führte Kersten die langjährige Bundesliga-Erfahrung der Gäste an: "Brandenburg hat eine sehr starke Mannschaft, die zu den Spitzenteams der Liga gehört." Dass die Gastgeberinnen dennoch am dritten Kampftag der laufenden Saison den dritten Sieg einfuhren, hat für Kersten mit der mentalen Stärke der Gladbacher Judoka zu tun. "Die Technik ist in einem Kampf natürlich die eine Sache, aber viel spielt sich auch im Kopf ab. Die psychische Stärke kann an so einem Tag dann schon mal den Unterschied machen, so wie heute."

Zur Pause hatten die Gastgeberinnen nur mit 4:3 vorne gelegen. Während Mira Ulrich (bis 48 Kilogramm), Karolina Pienkowska (bis 52 Kilogramm), Janine Penders (ab 78 Kilogramm) und Stephanie Manfrahs (bis 63 Kilogramm) im ersten Durchgang die Matte jeweils als Siegerin verließen, mussten sich Sheena Zander (bis 70 Kilogramm), Sarah Kirchrath (bis 57 Kilogramm) und Rahel Krause (bis 78 Kilogramm) ihren jeweiligen Gegnerinnen geschlagen geben. "Jeder einzelne Kampf war sehr knapp", sagte Kersten.

Nach der Pause stellten die Frauen des 1. JC dann aber die angesprochene psychische Stärke unter Beweis. Unter den Augen des ehemaligen Schwergewichts-Judoka Andreas Tölzer, der vor zwei Wochen bei den Frauen des 1. JC sein Trainer-Debüt gab, diesmal aber "nur als Zuschauer" in der Jahnhalle war, ließen Ulrich, Zander und Pienkowska ihren Gegnerinnen keine Chance. Letztgenannte benötigte gerade einmal 19 Sekunden um den Kampf gegen Brandenburgs Lara-Olivia Teubner für sich zu entscheiden. Nachdem sich Johanna Rosema (bis 57 Kilogramm) geschlagen geben musste, machte Penders mit ihrem Sieg und dem daraus resultierenden 8:4 für den 1. JC Mönchengladbach alles klar.

Brandenburgs Trainerin, die Judo-Europameisterin, Sumo-Weltmeisterin und mehrfache Deutsche Meisterin Sandra Köppen-Zuckerschwerdt, die sich über die Entscheidungen der Kampfrichter beklagte, musste sich die letzten beiden Kämpfe von der Tribüne aus verfolgen. Von dort aus sah sie, wie Gladbachs Stephanie Manfrahs ihre Gegnerin nach zwei Minuten und 22 Sekunden mit einem sauberen Wurf besiegte und damit den neunten Einzelsieg für den 1. JC holte. Im letzten Kampf des Tages unterlag Frauke Kucznierz nach 27 Sekunden ihrer Gegnerin Lea Püschl, die einen Haltegriff anwendete.

"Die Mädchen haben das heute sehr gut gemacht. Ich denke, es ist auch ein Vorteil, dass wir mittlerweile als Mannschaft richtig zusammengewachsen sind. Wir kennen uns alle seit Jahren und können uns aufeinander verlassen. Das ist sehr wichtig", sagte Kersten, die selbst auch mit der Bundesliga-Mannschaft trainiert, vorerst aber nicht mehr für diese in der Bundesliga antreten möchte.

Erst am 5. September geht es für die Frauen des 1. JC in der Bundesliga weiter. Am vierten Kampftag der Saison sind die Gladbach Judoka beim PSV Duisburg 1920 zu Gast.

(rost)
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