Mönchengladbach Umweltzone bald in Rheydt?

Mönchengladbach · Atemprobleme und Asthma-Anfälle: Sie drohen Anwohnern der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Mühlen- und Nordstraße. Denn hier ist die Feinstaub-Konzentration besonders hoch. Die kritische Marke ist demnächst erreicht.

Im nächsten Jahr wird es vermutlich die erste Umweltzone in Mönchengladbach geben. Und zwar auf dem Teilstück der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Mühlenstraße und Nordstraße. Hier ist damit zu rechnen, dass die Feinstaubgrenzwerte an mehr als 35 Tagen im Jahr deutlich überschritten werden. Obwohl die Messstation erst seit dem 10. Januar besteht, kletterten die Zeiger in zwei Monaten bereits 21mal über die kritische Marke.

2009 noch keine Strafen

In diesem Jahr müssen sich Autofahrer noch nicht auf Einschränkungen und Strafen einstellen. 2009 werden nur Daten gesammelt. Erst im nächsten Jahr wird es vermutlich einen von der Bezirksregierung erlassenen Luftreinhalteplan geben. Und das bedeutet: Nur Autos mit Umweltplakette dürfen dann über dieses Teilstück der Friedrich-Ebert-Straße fahren. Entwarnung gibt es für die weiteren beiden Messstationen in der Stadt: Bislang war die Feinstaub-Belastung an der Urftstraße und Düsseldorfer Straße noch nicht oft im kritischen Bereich. Viele Menschen reagieren äußerst sensibel auf feine Staubpartikel: Bei ihnen kommt es zu Atemwegserkrankungen, asthmatischen Anfällen und im schlimmsten Fall sogar zu einer Krebserkrankung.

Die Friedrich-Ebert-Straße ist ins Blickfeld geraten, nachdem das Landesumweltamt über ein so genanntes Internet-Screaming dieses Straßenstück als problematisch erkannt hat. Dabei werden Verkehrsdaten und Geländeprofil in Beziehung gesetzt. Das Ergebnis der Experten: Die Friedrich-Ebert-Straße ist in diesem Bereich eine potenzielle Gefahrenquelle. Ihre Vermutung hat sich durch die Ergebnisse inzwischen bestätigt. "Die Häuser stehen in diesem Abschnitt besonders eng. Das Verkehrsaufkommen ist sehr hoch. Und es gibt keine Baulücke und kaum Grün", sagt Barbara Weinthal (49), die als Abteilungsleiterin für den Umweltschutz in der Stadt zuständig ist.

Es ist damit zu rechnen, dass die Friedrich-Ebert-Straße im kritischen Bereich bleibt und in den Restmonaten noch die fehlenden 14 Tage zusammenkommen. Sollte das so sein, wird die Bezirksregierung Vorschriften erarbeiten, die dafür sorgen sollen, dass die Feinstaubbelastung in den Grenzwerten bleibt. Die Stadt ist an diesem Prozess lediglich beteiligt. Mit dem Schild "Umweltzone" wird die Straße gekennzeichnet. Autofahrern, die ohne Umweltplakette diesen Bereich durchfahren, droht ein Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Erfahrungen aus anderen Städten, in denen es teilweise bereits seit Jahren Umweltzonen gibt, belegen, dass die Kontrollen sehr gewissenhaft und häufig sind.

(RP)
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