Kreis Auch in Rheurdt liegt Stefan Rouenhoff (CDU) klar vorne

Kreis · Kleve/Rheurdt (nik/jül/s-g) Der 38 Jahre junge Stefan Rouenhoff aus Goch hat das Duell um das Direktmandat des Wahlkreises 112 Kleve für sich entschieden und SPD-Bundesumweltministerin Barbara Hendricks geschlagen. Rouenhoff erreichte bei den Erststimmen 45 Prozent, Hendricks lag mit 30,6 Prozent deutlich darunter. Auch in Rheurdt lag der CDU-Kandidat mit 40,4 Prozent vor Hendricks (29,7 Prozent). Der Sieger konnte früh sicher sein, dass er die Nase vorne haben würde. Aber besonders glücklich sah er dennoch nicht aus. "Die CDU hat fast neun Prozent verloren, das ist bitter. Ich möchte dieses Ergebnis nicht schönreden, und angesichts des Abschneidens der AfD müssen wir uns fragen, ob wir die Politikthemen richtig ausgerichtet haben." Fast 14 Prozent Vorsprung seien aber angesichts der Tatsache, dass er ein neuer Kandidat sei, stark.

 Stefan Rouenhoff hatte gestern Grund zum Jubeln.

Stefan Rouenhoff hatte gestern Grund zum Jubeln.

Foto: mvo

Am Telefon nicht zu erreichen - sie war ja in Berlin - ließ die SPD-Abgeordnete eine dürre Stellungnahme weiterleiten: "Ich gratuliere Stefan Rouenhoff zu seinem Einzug in den Bundestag. Das starke Abschneiden der AfD schockiert mich. Die SPD wird alles dafür tun, dass die Rechtsextremen das Parlament und die Gesellschaft nicht zum Schlechten verändern werden."

Im Rheurdter Rathaus verfolgten Mitglieder der Fraktionen und interessierte Bürger die Hochrechnungen im Bund und im Kreis Kleve. Auch hier schüttelten viele den Kopf über die Erfolge der AfD. "Ich bedauere, dass Stimmungen so eine große Rolle spielen", sagte der parteilose Rheurdter Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen. Es sei gefährlich, wenn dies in Proteststimmen umgemünzt werde.

"Das wird eine schwierige Situation in Berlin", meint der Rheurdter CDU-Fraktionschef Hans-Rainer Tabke im Hinblick auf die Koalitionsverhandlungen. Die Beteiligten hätten im Vorfeld schon viele Pfähle eingeschlagen. Werner Fronhoffs, SPD-Fraktionsvorsitzender, ist froh, dass die SPD in die Opposition geht: "Das gibt der Partei Zeit, darüber nachzudenken, wo sie her kommt." Das gute Abschneiden der FDP freute den Ortsvorsitzenden Kay Ehrhardt. "Gerade bei den unter 30-Jährigen ist unser Programm gut angekommen." In Rheurdt schafften es die Liberalen mit 14,5 Prozent Zweitstimmen gar auf den dritten Platz. Auch Frank Hoffmann, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, zeigte sich zufrieden. "Man hatte uns ja Schlimmes prophezeit", sagte er. "Aber unser Ergebnis im Bund ist besser als bei der vergangenen Wahl, und auch im Kreis haben wir das Ergebnis halten können."

(RP)
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