Moers Bürger erkunden die Groß-Windräder in Repelen

Moers · Ab sofort will die Enni mit ihnen mehr als acht Millionen Kilowattstunden Ökostrom für rund 2400 Haushalte jährlich ernten.

 Marcel Strehl von Senvion begleitete interessierte Besucher ins Windrad-Generatorengehäuse.

Marcel Strehl von Senvion begleitete interessierte Besucher ins Windrad-Generatorengehäuse.

Foto: Klaus Dieker

Moers Die beiden Groß-Windräder in Repelen, deren Aufbau im Herbst vergangenen Jahres bereits viele Zuschauer anlockte, wurden gestern von der Enni bei einem Bürger-Wind-Tag vorgestellt. Nach einem achtwöchigen Testbetrieb des Anlagenbauers Senvion im März will die Enni ab sofort mehr als acht Millionen Kilowattstunden Ökostrom für rund 2400 Haushalte jährlich ernten und so seine regenerative Eigenerzeugungsquote merklich erhöhen.

Auf dem Gelände an der Verbandsstraße hatte das Unternehmen gemeinsam mit seinen beteiligten Partnern Info-Stände und einen Imbiss-Wagen aufgebaut. Auch die Fahrzeuge, die nötig waren, um die Anlagen mit einem 700 Meter langen Kabel an das Stromnetz anzuschließen, wurden gezeigt. Viele Bürger nutzten an dem sonnigen Tag die Gelegenheit, einen Blick ins Innere eines der Windkraftwerke zu werfen und sich von Uwe Bruckschen, Leiter der Unternehmensentwicklung bei der Enni, das Projekt erklären lassen. Auch auf kritische Fragen zu Kosten, Effizienz und Lärmbelästigung ging er dabei ein. Pressesprecherin Katja Nießen führte eine Kindergruppe über das Gelände und erklärte auf kindgerechte Weise, wie so ein Windkraftwerk funktioniert.

In dem Genehmigungsverfahren zum Bau des Windparks, das fast vier Jahre dauerte, wurden unter anderem ökologische Risiken durch die Naturschutzorganisation NABU geprüft, die an einem Stand ansprechbar war. Daneben stellte die Enni auf Schautafeln das sogenannte Öko-Konto vor, ein Konzept, mit dem ökologische Ausgleichsflächen für die bebauten Flächen geschaffen werden. In einer Fotoausstellung präsentierte die Firma jalasca ihre Luftbildaufnahmen von der Erschließung des Geländes und dem Aufbau der beiden Windräder. Das Unternehmen war auch mit seinem Flugroboter vor Ort und ermöglichte einen virtuellen Live-Flug über die Windräder mithilfe einer Videobrille. Besonders bei den Kindern kam das gut an.

Ebenso attraktiv war der Stand des Naturguts Ophoven. Hier wurden unter Anleitung Modellfahrzeuge mit Windkraft- und Solarantrieb zusammengebaut. Wer eine Erinnerung mitnehmen wollte, konnte ein Foto von sich auf dem Windrad sitzend machen lassen - natürlich nicht wirklich, sondern mit Hilfe eines Greenscreens.

Sechs Menschen hatten das Vergnügen, tatsächlich auf 100 Meter in die Gondel des Windkraftwerks hochzufahren. Sie waren im Vorfeld aus hunderten Bewerbern ausgelost worden. Einer dieser Glückspilze war Martin Abrahams. Er arbeitet als Vermessungsingenieur bei der Enni und war auch an den vorbereitenden Arbeiten des Windparks beteiligt. Was ihm beim Blick von oben besonders aufgefallen ist? "Der Niederrhein ist sehr flach und der Rhein ist sehr nah", sagt Abrahams.

(rauh)
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