Moers Laschet spricht zum Tag der Einheit

Moers · Der Vorsitzende der NRW-CDU war gestern zu Gast im Moerser Schloss. Im Rittersaal schaute er zurück auf den Einigungsprozess und betonte die Verwurzelung der BRD in Europa. Der Feiertag solle ein "Tag des Mutmachens" sein.

 Bürgermeister Christoph Fleischhauer (rechts) begrüßt Armin Laschet. Zweite von links: die CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer (rechts) begrüßt Armin Laschet. Zweite von links: die CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski.

Foto: Reichwein

Die ersten Worte der deutschen Nationalhymne hatte die Moerser CDU als Überschrift ihrer Festveranstaltung am Sonntagmorgen im Schloss gewählt: Einigkeit und Recht und Freiheit. Die Stadtverbandsvorsitzende Petra Kiehn begrüßte ihre Parteifreunde und weitere Gäste im voll besetzten Rittersaal. Sie erinnerte an den Vorabend des Tages der deutschen Einheit vor 26 Jahren.

Damals hatten die "Wir sind das Volk"- Rufe der DDR-Bürger die Wende eingeleitet, jedoch nicht in dem Sinne, wie der Satz heute von den Rechtspopulisten verwendet würde, sondern im Sinne von "Wir sind ein Volk" - in Einheit, Freiheit und Brüderlichkeit.

Dass die CDU an diesem "Glücksfall der Geschichte" einen großen Anteil gehabt habe, unterstrich auch der Festredner Armin Laschet, der mit einem herzlichen Applaus begrüßt wurde. Der Vorsitzende der Landes-CDU erinnerte in seiner Ansprache zunächst daran, dass am 2. Oktober 1946, also genau vor 70 Jahren, die CDU-Landtagsfraktion gegründet wurde. Es war das Signal zum Beginn des politischen Lebens, das so nur in der britischen Zone möglich war. Konrad Adenauer habe damals die Partei geführt und saß noch bis 1950 im Landtag, obwohl er 1949 zum ersten Bundeskanzler gewählt wurde. An die Schrecken der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und den Krieg sowie den Aufbau der Demokratie nach dem Krieg zu erinnern und in den Familien davon zu erzählen sei extrem wichtig, meinte Laschet. Das gleiche gelte für die deutsche Wiedervereinigung, die für junge Leute heute auch bereits Geschichte sei.

Laschet blickte auf die wichtigsten Stationen auf dem Weg zur Einheit zurück und begann mit dem Besuch von Papst Johannes Paul II. in Polen im Jahr 1979, der viele Menschen ermutigt habe, sich an die Seite der Gewerkschaft Solidarnosc und gegen das kommunistische System zu stellen. Christliche Überzeugungen hätten auch später in der DDR großen Einfluss auf das Erstarken der Demokratiebewegung gehabt. Die "Friedensgebete" fanden seit 1988 statt und mündeten in der großen Montagsdemo am 4.September 1990 in Leipzig. Bundeskanzler Helmut Kohl habe im Ringen um die Einheit stets darauf bestanden, dass sie nur im Einklang mit den europäischen Nachbarn zu vollziehen sei.

"Die Deutsche Einheit und die Europäische Einheit sind zwei Seiten einer Medaille", sagte Laschet. Der 3. Oktober solle und deshalb ermutigen, an Europa festzuhalten und uns die Lösung aktueller Probleme zuzutrauen. Einen "Tag des Mutmachens für unsere oft so verzagte Gesellschaft", nannte Laschet den Feiertag.

Der Moerser Landtagskandidat Ingo Brohl sprach in seinem Schlusswort von Deutschland und NRW als der "Herzkammer Europas" und sagte, dafür würden überzeugte Patrioten, jedoch keine Nationalisten gebraucht.

(rauh)
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