Moers Streichelzoo: Auch im Winter beliebt

Moers · Mitarbeiter der Enni kümmern sich um die Versorgung von Alpaka Rocco und seinen Gefährten.

 Und Du machst also hier die Bilder? Alpaka Rocco schaut unseren Fotografen Klaus Dieker neugierig an. René Slavernik und Axel König (v. l.) von der Enni kümmern sich im Streichelzoo um die Tiere.

Und Du machst also hier die Bilder? Alpaka Rocco schaut unseren Fotografen Klaus Dieker neugierig an. René Slavernik und Axel König (v. l.) von der Enni kümmern sich im Streichelzoo um die Tiere.

Foto: kdi

Rene Slavernik hat einen Eimer mit Apfel- und Möhrenstücken in der Hand. Eine Kollegin pfeift, schon spitzen die Alpakas und die Schafe die Ohren. Im nächsten Augenblick traben sie heran. Es gibt eine Sonderration Futter. Slavernik, 26, ist einer der Tierpfleger im Moerser Streichelzoo. Das heißt, eigentlich ist er Gärtner in Diensten der Enni und für die Grünpflege im Schloss- und Freizeitpark zuständig. Aber die Enni kümmert sich im Auftrag der Stadt auch um den im Freizeitpark gelegenen Streichelzoo. Also versorgen einige der Mitarbeiter die Tiere: Schafe, Ziegen, Hühner, Kaninchen, Meerschweinchen, Enten, nicht zu vergessen die beiden Alpakas, Rocco mit dem braunen und Pepe mit dem weißen Fell. In einer Voliere flattern putzmuntere Wellensittiche und Prachtrosella-Sittiche. Und hinter dem Stall-Gebäude döst das hochbetagte Mini-Schwein Jürgen in seinem Verschlag vor sich hin.

"Das ist eine schöne, abwechslungsreiche Arbeit", findet Slavernik. Einen Draht zu Tieren hat er sowieso. "Ich hatte früher selbst Kaninchen und Vögel." Im Streichelzoo haben es dem Moerser besonders die Alpakas angetan. "Die sind cool, aber man hat Respekt vor ihnen. Die spucken - aber nur, wenn sie sich bedroht fühlen." Ihm blieb die Alpaka-Dusche bisher erspart. Vor zwei Jahren wurde Slavernik von von seinem Arbeitgeber gefragt, ob er Teilzeit-Tierpfleger werden möchte, und sagte zu. Die Arbeit im Streichelzoo teilen sich insgesamt zehn Enni-Kollegen im "Schichtdienst": Eine Arbeitswoche, von Montag bis Sonntag dauert eine solche Schicht. Vier Stunden seines Arbeitstages widmet sich Slavernik dann der Grünpflege, die restliche Arbeitszeit gehört den Tieren: Futter mischen, Tiere ins Gehege lassen und abends wieder in den Stall treiben, am Wochenende den Stall gründlich ausmisten. Und natürlich die Fragen der Besucher beantworten. Bei Familien mit Kindern ist der Streichelzoo beliebt. "Vor allem im Sommer ist hier richtig was los, die Kleinen haben Spaß." Aber auch im Winter ist der Zoo geöffnet. Für Besucher gilt: Das Füttern der Tiere ist verboten. Wer will, darf Futterspenden aber in einer eigens aufgestellten Box deponieren. Obst und Gemüse sowie Küchenabfälle (wie Kartoffelschalen) sind willkommen. "Aber nicht zu viel", bittet Slavernik.

Seit wann es den Streichelzoo gibt? Irgendwann in den 1980er Jahren sei er angelegt worden, sagt Slaverniks Teamleiter Axel König. Früher habe es dort viel mehr Tiere gegeben. "Da war die Arbeit ziemlich stressig." König kennt viele Geschichten rund um den Zoo. Als ein Kamerun-Schaf einst Nachwuchs erwartete, da blieb eine Mitarbeiterin über Nacht da und spielte Geburtshelferin. Und Jürgen, das Mini-Schwein, hatte einst drei Gefährten, Armin, Volker und Horst, die inzwischen im Schweinehimmel suhlen.

Das Schlosstheater habe die Tiere einst für eine Aufführung angeschafft, berichtet König. Doch es wurde nichts aus dem Bühnenauftritt der Schweine. Im Streichelzoo bekamen sie Asyl auf Lebenszeit.

(RP)
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