Rhein-Kreis Neuss "Minister Gröhe wird seinen Job gut machen"

Rhein-Kreis Neuss · Der neue Gesundheitsminister übernimmt am Mittwoch die Geschäfte. Auch SPD-Chef Jakubassa gratuliert: "Ein anständiger Christdemokrat!"

Bundeskanzlerin Angela Merkel beruft Hermann Gröhe (52) als Gesundheitsminister in ihr drittes Kabinett. "Ich freue mich riesig", sagte Gröhe gestern. Die Zeit als CDU-"General" sei "schön, spannend und erfolgreich" gewesen, aber Gestaltungsverantwortung in der Regierung seines Landes zu übernehmen, sei eine "besondere Ehre". Als Vertreter einer C-Partei liege ihm der gesellschaftliche Zusammenhalt am Herzen. Für das Gesundheitswesen bedeute das die Betonung der Humanität. Entscheidend sei die Antwort auf die Frage: "Wie gehen wir mit unseren Kranken und Pflegebedürftigen um." Morgen wird Gröhe, wie das gesamte Kabinett, vereidigt.

In der Heimat formulieren viele seit Samstag gute Wünsche, so auch Wilfried Jacobs. Der ehemalige Chef der AOK Rheinland/Hamburg, der in Korschenbroich lebt, lobte die "kluge Entscheidung". Er finde es "wunderbar", dass Gröhe Gesundheitsminister werde: "Er genießt hohe Reputation weit über die Grenzen der Union hinaus." Dass künftig ein Neusser für die Gesundheitspolitik verantwortlich zeichnet, findet Friedhelm Sonnenberg gut. Sonnenberg, der lange als Landesgeschäftsführer der Barmer in Rheinland-Pfalz arbeitete, glaubt, dass sich Gröhe schnell in Fragestellungen und Lösungsansätze des Gesundheitswesens eindenken werde.

"Sehr geeignet" ist Hermann Gröhe in Augen von Dr. Günter R. Clausen für das Amt des Gesundheitsministers: "Er versteht Aufgaben nicht als Last, sondern als Herausforderung." So einen Manager benötige das Gesundheitswesen, "wenn wir unseren hohen Standard halten wollen". Der Neusser Clausen steht an der Spitze von kreisweit 2200 Medizinern, die in der Ärztekammer organisiert sind.

Öffentlich gratulierte gestern auch der Neusser SPD-Vorsitzende Benno Jakubassa dem "anständigen und aufrechten Christdemokraten Hermann Gröhe". Der werde seinen neuen Job gut machen. Jakubassa bietet an: "Hermann kann gern meine Frau anrufen, die als Krankenschwester und Chefärztin über Praxiserfahrung aus 40 Jahren verfügt." Auch der FDP-Kreisvorsitzende Bijan Djr-Sarai traut "meinem Freund Hermann" zu, die neue Aufgabe zu meistern. Die Berufung ins Kabinett sei verdienter Lohn für eine überzeugende Leistung. Die große Koalition verdiene allerdings ihren Namen nicht: "Sie ist nicht groß. Der Koalitionsvertrag trägt eine sozialdemokratische Handschrift."

Hierzulande strahlen auch Gröhes Parteifreunde. "Die Berufung ist eine ganz besondere Auszeichnung für hervorragende Arbeit", sagte der Neusser CDU-Chef Jörg Geerlings in einer ersten Stellungnahme. Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Dieter W. Welsink, als Medicoreha-Chef selbst in der Gesundheitsbranche tätig, schätzt an Gröhe, dass er Menschen begeistern und unterschiedliche Positionen zu einer Linie zusammenführen kann.

(NGZ)
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