Stephan Kiener Pfadfinder bringen das Friedenslicht

Neuss · Neuss Die Pfadfinder vom Stamm Alfred Delp aus Weckhoven haben am Sonntag im Kölner Dom das Friedenslicht von Bethlehem in Empfang genommen. Diese kleine Flamme aus der Geburtsgrotte Jesu Christi nimmt jedes Jahr im Advent seinen Weg durch ganz Europa. Gruppenleiter Stephan Kiener, 40 Jahre alt und sein halbes Leben schon Pfadfinder, spricht im NGZ-Interview über die Bedeutung des Friedenslichts und das Pfadfindersein an sich.

 Gruppenleiter Stephan Kiener (re.) holt mit den Pfadfindern vom Stamm Alfred Delp aus Weckhoven das Friedenslicht aus Köln in die Quirinusstadt.

Gruppenleiter Stephan Kiener (re.) holt mit den Pfadfindern vom Stamm Alfred Delp aus Weckhoven das Friedenslicht aus Köln in die Quirinusstadt.

Foto: andreas woitschützke

Neuss Die Pfadfinder vom Stamm Alfred Delp aus Weckhoven haben am Sonntag im Kölner Dom das Friedenslicht von Bethlehem in Empfang genommen. Diese kleine Flamme aus der Geburtsgrotte Jesu Christi nimmt jedes Jahr im Advent seinen Weg durch ganz Europa. Gruppenleiter Stephan Kiener, 40 Jahre alt und sein halbes Leben schon Pfadfinder, spricht im NGZ-Interview über die Bedeutung des Friedenslichts und das Pfadfindersein an sich.

Herr Kiener, welche Bedeutung hat das Friedenslicht für die Pfadfinder?

Stephan Kiener Die Abholung und Weitergabe des Friedenslichts besitzen einen sehr großen Stellenwert. Zum einen ist die Botschaft hinter der Aktion toll. Indem wir das Licht weitergeben, erinnern wir daran, dass Gott jedem Menschen gesagt hat: "Ich habe Dich lieb". Das sollte man sich viel öfter vor Augen halten. Die weite Reise des Lichts, denn es kommt wirklich aus Bethlehem, ist natürlich gerade jetzt zu Weihnachten eine spektakuläre Aktion. Zum anderen zeigt sich, wie international verbunden die Pfadfinder sind. Im "Friedenslicht-Zug" von Wien nach Köln fahren Pfadfinder aus der ganzen Welt mit, die alle das Licht geholt haben, um es in ihren Gemeinden zu verteilen.

Was passiert nun mit dem Licht?

Kiener Zunächst wird es in der Kirche und bei mir zu Hause gesichert. Ich habe auf einem innenliegendem Balkon ein Metallfass mit Sand stehen, in dem das brennende Licht aufbewahrt wird. Dann folgen weitere Aussendungsfeiern, in denen wir das Licht weitergeben: in St. Pius in Neuss, in die Grundschule Kyburg, im Heinrich-Grüber-Haus, zum Abendgebet in St. Paulus, in die Kinderchristmette und zu guter Letzt kommen auch Leute bei uns vorbei, um es sich abzuholen.

Ein nicht alltäglicher Höhepunkt in Ihrem Pfadfinderjahr war 2013 die Hochzeit zweier Leiter. Kann man sagen: Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder?

Kiener Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder — ja! Es gibt diese nette Karikatur: Engel stehen auf Wolken, spielen lustlos mit ihren Harfen und beobachten etwas neidisch die "Pfadfinderengel", die am Lagerfeuer sitzen, Würstchen grillen und ihre Harfen in Gitarren umfunktioniert haben. Aber Spaß beiseite. Wir haben im Moment kein "Mitgliederproblem". Alle Altersstufen sind bei uns gut besetzt, manchmal ist sogar fast zu voll in den Gruppenstunden. Wir haben zurzeit 25 Wölflinge von sieben bis zehn Jahren, 20 Jungpfadfinder zwischen 10 und 13 Jahren, 15 Pfadfinder von 13 bis 16 Jahren und fünf so genannte Rover, die älter als 16 Jahre sind. Hinzu kommen zwölf Leiter und einige weitere ehrenamtliche Mitarbeiter. Uns geht es gut, aber wir weisen natürlich auch niemanden ab.

Generell gefragt: Was ist das Schöne am Pfadfindersein?

Kiener Vieles. Die Abenteuerpädagogik und Internationalität, das Zelten am Lagerfeuer, viele Reisen und die Arbeit mit jungen Menschen — es gibt für mich kein schöneres Hobby.

Was nimmt sich ihr Stamm Alfred Delp für das Jahr 2014 vor?

Kiener Wir fahren im Januar zum Winterlager in ein Selbstversorgerhaus, über Pfingsten schlagen wir ein Zeltlager im Westerwald und in den Sommerferien in der Nähe von Salzburg auf. Im Frühjahr fährt unsere Leiterrunde zu einer Fortbildung nach Hamburg, und es gibt noch viele weitere Unternehmungen der einzelnen Altersgruppen. Und vielleicht haben wir sogar eine weitere Hochzeit.

STEFAN REINELT FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ)
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