Rhein-Kreis Neuss VRR soll Studie für besseren Schienenverkehr starten

Rhein-Kreis Neuss · Der Kreistag will untersuchen lassen, wie Grevenbroich und Rommerskirchen besser angebunden werden können.

 Die RB 38 fährt seit einigen Monaten mit neuen Triebwagen.

Die RB 38 fährt seit einigen Monaten mit neuen Triebwagen.

Foto: rkn

Der Kreis fordert den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auf, Möglichkeiten für einen verbesserten Öffentlichen Personennahverkehr vor allem für die Menschen in Grevenbroich und Rommerskirchen auszuloten. Der VRR soll dafür eine Machbarkeitsstudie erstellen und den Schienenverkehr von Grevenbroich und Rommerskirchen nach Düsseldorf analysieren. Die Landeshauptstadt soll an der Studie beteiligt werden. Sollte der VRR die Studie nicht übernehmen wollen, würde der Kreis sie auch auf eigene Kosten erstellen lassen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Kreistag jetzt einstimmig, allerdings bei Enthaltung von SPD, Grünen und anderen Oppositionsvertretern, gefasst.

Die SPD hatte zunächst eine kreiseigene Machbarkeitsstudie speziell für den Ausbau der Regionalbahn (RB) 38 von Bedburg über Grevenbroich und Neuss bis Düsseldorf beantragt. Bei den Planungen des Verkehrsverbundes VRS im Bereich Köln sei die Umwidmung der RB 38 und 27 in eine S-Bahn bereits weit fortgeschritten, so SPD-Fraktionschef Rainer Thiel und SPD-Verkehrsexperte Horst Fischer.

Für die CDU argumentierte Christian Will gegen den Antrag: Eine solche Machbarkeitsstudie sei Aufgabe des VRR. Zudem sei fraglich, ob im Fall der RB 38 mit durchschnittlich 11 000 transportierten Fahrgästen pro Tag ein Ausbau zur S-Bahn gerechtfertigt sei. Fischer hielt Will das Beispiel der Regiobahn (S 28) entgegen, die sehr erfolgreich zwischen Kaarst und Mettmann fahre. In den 1990er Jahren sei es dort gelungen, eine tote Strecke mit einem guten Bahnangebot wiederzubeleben: "Wenn das Angebot stimmt, steigt auch die Zahl der Fahrgäste", so Fischer. Das könne auch mit Blick auf die RB 38 gelten, die derzeit zu selten und in Stoßzeiten häufig überfüllt unterwegs sei. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) hingegen war der SPD-Antrag zu eng gefasst: "Die Landeshauptstadt muss auf jeden Fall mit ins Boot. Und die Menschen in Rommerskirchen wünschen sich eine Anbindung ohne Umstieg in Grevenbroich." Entscheidend sei nicht die Frage, ob aus der RB 38 eine S-Bahn wird: "Es gibt auch leistungsfähige RB- oder RE-Linien."

(ki-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort