Kreis Mettmann Grüne: Tour schadet der Natur

Kreis Mettmann · Im nächsten Jahr startet die Tour de France in Düsseldorf. Eine Etappe führt durchs Neandertal. Wie ökologisch das ist, darüber tagte der Kreisausschuss.

"Eine so große Radveranstaltung hatten wir bislangnoch nie", sagt Landrat Thomas Hendele über das Großereignis namens "Tour de France". "Es gibt wohl keinen, der sich nicht darauf freut."

Dabei gibt es bislang über das Radsport-Ereignis, das Sonntag, 2. Juli 2017, aus dem in Düsseldorf gelegenen Grafenberger Wald durch die Städte Erkrath und Mettmann entlang dem Neandertal und über den Südring führen wird, noch wenig Genaues zu sagen. "Konkrete Informationen sind in Düsseldorf bei Oberbürgermeister Thomas Geisel angefordert", sagt der Landrat.

Allerdings mischen sich in die allgemeine Vorfreude Bedenken. Entgegen der Vermarktungsstrategien einiger Städte weisen Umweltschützer auf die Gefahr hin, das Naturschutzgebiet Neandertal und sein empfindliches Gleichgewicht könnten durch große Zuschauermengen gestört werden. "Risiko-Faktoren, die Umweltschädigungen auslösen könnten, sollten ausgeschlossen werden", forderte jetzt Marita Köster-Flashar, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreisausschuss. Ebenso sollte vorab geklärt werden, welche Kosten entstehen, wer die Etappe durchs Neandertal organisiert und koordiniert. "Die Sicherheitsvorkehrungen, die bei einer solchen Veranstaltung getroffen werden müssen, dürfen nicht im Übermaß die Natur beanspruchen", betonte sie. Deshalb müsse jetzt schnell so etwas wie ein ökologischer Leitfaden erstellt werden. Einen entsprechenden Antrag allerdings lehnten die Mitglieder des Kreisausschusses jetzt ab.

Die Begründung: "Niemand plant, riesige Zuschauertribünen oder andere Aussichtspunkte aufzubauen", betonte Landrat Hendele. Die örtlichen Ordnungsbehörden würden für entsprechende Straßensperrungen und entsprechende Absicherungen für die Zuschauer sorgen. Ebenso wird für ausreichenden Parkraum gesorgt. Aber erstens sei noch "viel Zeit bis zur Tour" und zweitens sind die Radsportler nicht tagelang im Neandertal unterwegs, sondern passieren es innerhalb einer guten halben Stunde.

rp-online.de/ratingen

(RP)
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