Handball Ärger um die Waldsporthalle trübt die Euphorie beim TVK
Korschenbroich · Am Tag nach der Beinahe-Pokalsensation gab's trainingsfrei beim TV Korschenbroich. Das aber nicht, weil Ronny Rogawska seine Schützlinge für die bravouröse Leistung bei der erst in den Schlussminuten besiegelten 30:34-Niederlage in der ersten DHB-Pokalrunde gegen Erstligist TSV Hannover-Burgdorf belohnen wollte.
Sondern weil, sagt Kai Faltin, die Stadt die Waldsporthalle sperrte, weil sie in der Nacht nach dem Pokalkrimi nicht richtig gesäubert worden war. Der TVK-Manager hat dafür wenig Verständnis: "Wir sind zehn Monate im Jahr der beste Werbeträger, den die Stadt Korschenbroich überhaupt hat, und mit diesem Spiel haben wir auch mal wieder überregional auf uns aufmerksam gemacht. Da hätten wir eher Unterstützung verdient als so etwas." Wegen der Pokalpartie am Mittwochabend war die alljährlich am Ende der Sommerferien anstehende Grundreinigung der auch für den Schulsport genutzten Halle auf die Nacht zum Donnerstag verschoben worden, "nach Absprache zwischen uns und der Stadt", betont Faltin, um die Kosten für eine zweimalige Reinigung - Grundreinigung vor, normale Reinigung nach dem Spiel - zu sparen. Der TVK habe die beauftragte Reinigungsfirma extra darauf hingewiesen, dass der Boden nach sechs Ferienwochen ohne Reinigung und dem Auftritt eines "mit Haftmitteln nicht unbedingt sparsam umgehenden Bundesligisten" (Faltin) einer besonders gründlichen Behandlung bedürfe.
"Dieser Hinweis ist wohl ignoriert worden", sagt der TVK-Manager, die Halle sei deshalb am Donnerstag nicht komplett gesäubert gewesen. Neben dem Ausfall eines Trainingstages "eine Woche vor dem Meisterschaftsstart" fürchtet er nun, dass "die Stadt uns die zusätzlich entstehenden Kosten in Rechnung stellt. Damit sind die Einnahmen aus der ausverkauften Pokalpartie futsch."
Der TVK-Manager und Geschäftsführer Peter Irmen sehen darin keinen Einzelfall: "Die Stadt ignoriert unsere Bemühungen um ein attraktives Sport- und Freizeitangebot komplett. Wir haben am Mittwoch nicht einen hochrangigen Vertreter aus Politik oder Verwaltung in der Halle gesehen."
