Lokalsport Görden feiert gelungenen Abschied gegen Duisburg

Korschenbroich · In seinem letzten Heimspiel für den TV Korschenbroich trägt Marcel Görden elf Tore zum 38:31-Sieg gegen den OSC bei.

Welchen Stellenwert Marcel Görden beim Handball-Drittligisten TV Korschenbroich erreicht hat, wurde bei seiner Verabschiedung am Samstag noch einmal ganz deutlich. Da war der tosende Applaus, der den für seine beiden den Verein ebenfalls verlassenden Mitspieler Philipp Liesebach und Christoph Gelbke noch einmal deutlich überstieg. Da war Geschäftsführer Peter Irmen, der unumwunden zugab, beim Gedanken an Gördens Abschied in den letzten Wochen "mehr als eine Träne verdrückt" zu haben. Da war das von den Fans gehisste Banner, auf dem vielsagend stand: "Die Legende geht, der Mythos bleibt. Danke für acht Jahre, Marcel!"

Und da war natürlich auch die einmal mehr überragende Leistung auf der Kreisläuferposition, mit der Görden den TVK zu einem 38:31-Sieg (19:12) über den OSC Löwen Duisburg im letzten Heimspiel der Saison führte. Mit seinen elf Treffern avancierte er gemeinsam mit Gelbke, dem neun Tore gelangen, zum Mann des Tages. Wirkliche Gegenwehr kam vom Tabellenvorletzten, dessen Abstieg wohl kaum noch zu vermeiden sein wird, erst, als die Partie bereits entschieden war. "In der ersten Halbzeit haben wir mit einer sehr schönen Abwehrleistung den Grundstein gelegt", fand Trainer Ronny Rogawska.

So legte Korschenbroich vor 517 Zuschauern furios los und überrannte die Duisburger Gäste förmlich. Die hatten sich nach acht Minuten bereits vier Ballverluste geleistet, zwei davon nutzte Görden zu einfachen Gegenstößen zum 7:3, Gelbke erhöhte mit drei Treffern binnen 67 Sekunden auf 13:6 (23.). Henrik Schiffmann versenkte einen Freiwurf nach der Halbzeitsirene zum 19:12-Pausenstand. Mit einem weiteren Gegenstoß - insgesamt konterte der TVK neunmal erfolgreich - sorgte Gelbke kurz darauf sogar für eine Zehn-Tore-Führung (26:16, 41.). "Danach haben wir aber leider mit dem Handballspielen aufgehört", musste Rogawska zugeben. Die Löwen, denen zuvor rein gar nichts gelingen wollte und die gleich dreimal per Siebenmeter an Benedikt Köss scheiterten, holten Tor für Tor auf und hätten fünf Minuten vor Schluss auf zwei Tore heran kommen können, wenn Dennis Backhaus nicht den Ball verloren hätte und Michel Mantsch - natürlich per Gegenstoß - eines seiner sieben Tore erzielt hätte. "Das war unsere Chance. Wir haben sie leider nicht genutzt", meinte Gästecoach Thomas Molsner, der nun im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand steht und am letzten Spieltag gegen Lemgo gewinnen muss und gleichzeitig Schützenhilfe aus Neuss braucht.

Mit dem Abstieg hatte sein Gegenüber Rogawska zwar in dieser Spielzeit erwartungsgemäß nichts zu tun, rundum zufrieden war er mit der Saison aber dennoch nicht: "Wir hatten gutes Spielermaterial, sind aber nie in den Rhythmus gekommen, den wir uns erhofft hatten. Trotzdem haben wir sehr gutes Potenzial, auf das wir weiterhin aufbauen wollen."

Dabei wird der zum Ligakonkurrenten HSG Krefeld wechselnde Görden zwar nicht mehr helfen, den TVK wird er laut eigener Aussage aber immer im Herzen tragen: "Mich hat in diesem Verein immer das Umfeld fasziniert. Auch zu Zweitligazeiten, als die Leistungsdichte groß war und es um viel Geld ging, war es hier immer sehr familiär." Ausschließen wollte der 27-jährige eine Rückkehr nach Korschenbroich nicht: "Sag niemals nie."

(NGZ)
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