Neuer "Tatort" wird in Jüchen gedreht Schenk und Ballauf auf Mördersuche

Neuer "Tatort" wird in Jüchen gedreht · Es ist Nacht. Ein Leichenwagen steht vor dem Nikolauskloster. Ein Streifenwagen fährt vor. Zwei Kriminalbeamte steigen aus. Es sind Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrens). Für die Dreharbeiten für die Krimiserie "Tatort" hat sich der Westdeutsche Rundfunk als Kulisse jetzt das Schülerheim des Klosters in Jüchen ausgesucht. Der WDR dreht zurzeit am Nikolauskloster einen "Tatort" mit Freddy Schenk alias Dietmar Bär (r.) und Max Ballauf (Klaus J. Berendt). Räume des Schülerheims wurden für die Dreharbeiten zum Seniorenstift "Abendroth" umgewandelt. In dem Altenheim soll sich womöglich der Mörder aufhalten. NGZ-Fotos: L. Berns

Es ist Nacht. Ein Leichenwagen steht vor dem Nikolauskloster. Ein Streifenwagen fährt vor. Zwei Kriminalbeamte steigen aus. Es sind Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrens). Für die Dreharbeiten für die Krimiserie "Tatort" hat sich der Westdeutsche Rundfunk als Kulisse jetzt das Schülerheim des Klosters in Jüchen ausgesucht. Der WDR dreht zurzeit am Nikolauskloster einen "Tatort" mit Freddy Schenk alias Dietmar Bär (r.) und Max Ballauf (Klaus J. Berendt). Räume des Schülerheims wurden für die Dreharbeiten zum Seniorenstift "Abendroth" umgewandelt. In dem Altenheim soll sich womöglich der Mörder aufhalten. NGZ-Fotos: L. Berns

Seit dem 5. Mai leben die Pater dort jetzt mehr oder weniger im Ausnahmezustand. Etwa 35 Fernsehleute tummeln sich im Speisesaal oder in der Turnhalle, die vom Kloster seit einiger Zeit auch als Werkstatt genutzt wird. Für die Fernsehproduktion hatten die Mönche die Halle eigens ausgeräumt.

Das WDR-Team hat sie nun nach seinen Wünschen neu gestaltet, mit mehreren Räumen. Auch einige Zimmer in dem alten Gebäude haben die doch so weltlichen Gäste in Beschlag genommen. Umgewandelt haben die Filmleute das Schülerheim kurzerhand in den Seniorenstift "Abendrot". Der Grund: Laut Drehbuch zu "Ein Hundeleben" laufen alle Ermittlungen zum Mord einer Ärztin im Altenheim zusammen.

Während einzelne Filmszenen gedreht werden, schauen die insgesamt 17 Schüler des Heims immer mal wieder zu. Einer von ihnen wurde jetzt von dem Rektor des Klosters, Pater Heinrich Mayer, auserkoren, zwischen den Bedürfnissen des Fernsehteams und den Mönchen zu vermitteln. Schüler Andreas hat nun die Aufgabe, Fragen wie "Darf hier eine Schlaufe angebracht werden?" oder "Können wir den Parkplatz im Innenhof nutzen?" zu beantworten.

Bei der Filmszene in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist es dann auch mal etwas länger geworden für den Abiturienten, der am Montag seine mündlichen Prüfungen hat. Bis sechs Uhr morgens war er für den "Tatort" im Einsatz. Der Kontakt zu den Schauspielern macht dem Abiturienten denoch großen Spaß. "Richtig nett" seien die Tatort-Kommissare".

Und auch die Einschnitte ins Klosterleben seien "nicht allzu tragisch", meint Pater Mayer, der auf gegenseitige Rücksichtnahme großen Wert legt. So hat er die parkenden Autos aus dem Innenhof entfernen lassen, damit das Fernsehteam im Eingangsbereich freier agieren kann. Auch die kleinen Konzerte für die Kaffeegruppen werden zurzeit mit der Produktionsleitung des WDRs abgestimmt.

Im Gegenzug versucht das Fernsehteam Ruhestörungen vor allem nachts weitgehend zu vermeiden. Schließlich will keiner den anderen verärgern. Im Tatort "Hundeleben" bringt Freddy Schenk seine Großmutter gegen ihren Willen in das Seniorenstift "Abendroth". Kurze Zeit später wird Schenk gemeinsam mit seinem Kollegen Max Ballauf in die Nähe des Heimes gerufen. Eine Ärztin ist im nahe gelegenen Park tot aufgefunden worden. Sie wurde mit einem Stein erschlagen. Den Mörder vermuten die Kommissare im Umfeld des Altenheims.

Bei den Ermittlungen fallen ihnen zwei Totenscheine ehemaliger Heimbewohner auf. Offenbar hatte die Ärztin die dort angegebene Todesursache - natürlicher Tod - angezweifelt. Hat jemand etwa versucht, zwei Morde geheim zu halten? Dieser Frage gehen die Kommissare nach. Der Verdacht fällt zunächst auf die Pflegerin Tatjana Riegelsberger (Anneke Kim Sarnau, unter anderem bekannt aus "Die Hoffnung stirbt zuletzt").

Plötzlich gibt es noch einen weiteren Toten, den Rentner Konstantin Baumeister (Otto Mellies). Ausgerechnet mit ihm hatte sich Oma Schenk angefreundet..... Der Krimi "Ein Hundeleben", produziert von Colonia Media, wird nach Auskunft des WDR voraussichtlich im nächsten Jahr im Ersten Programm ausgestrahlt. Saskia Zeller

(NGZ)
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