Fußball Willi Weidenstraß hat's schon wieder getan

Neuss · Der seit mehr als einem Jahrzehnt auf der Ferieninsel Fehmarn lebende Grevenbroicher ist auch mit 75 Jahren immer noch am Ball.

Nein, der Kontakt in den Rhein-Kreis Neuss ist nie abgerissen. Auch nach fast anderthalb Jahrzehnten auf der Ostsee-Ferieninsel Fehmarn ist das Häuschen von Willi und Moni Weidenstraß im wunderschönen Dänschendorf immer noch so etwas wie eine Pilgerstätte für die Fußballer von Rhein und Erft. Gerade erst war der bei der Holzheimer SG nun für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Willi Kollenbroich mal wieder zu Besuch.

Dabei hatte der mittlerweile 75-Jährige, der zu seiner Glanzzeit als Coach so ziemlich jeden Kicker im Rhein-Kreis persönlich kannte und während seiner langen Karriere vielleicht auch schon mal trainierte, seine Aktivitäten an der Seitenlinie aufgrund akuter Rückenprobleme eigentlich schon vor fünf Jahren einschränken wollen. Aber die geduldige Moni kennt ihren Willi genau, wusste schon damals: "Wenn er nicht mehr auf dem Platz stehen kann, fehlt ihm was." Also machte der Schalke-Fan weiter - natürlich erfolgreich: Mit den C-Junioren der JSG Fehmarn holte er in der abgelaufenen Saison zum zweiten Mal nach 2011 die Kreismeisterschaft, blieb dabei sogar ohne Niederlage. Drei Spieltage von Schluss machte ein 3:2-Erfolg bei der JSG Ostholstein/Lensahn den erneuten Coup perfekt. Darüber hinaus coachte der Grevenbroicher eine Inselauswahl, die sich mit 4:2 gegen eine von Klaus Fischer betreute Promi-Elf mit Ex-Profis des Hamburger SV und von Schalke 04 (u.a. Rüdiger Abramczik, Thomas von Heesen, Bjarne Goldbaek, Martin Max, Stefan Schnoor, Peter Nogly) durchsetzte. Damit wahrte Weißenstraß auch seine Serie: "Weder als Spieler noch als Trainer habe ich je ein Spiel gegen einen dieser beiden Vereine verloren ..."

Ganz besonders am Herzen liegt ihm "Willis kleine Fußballschule" auf dem Sportplatz in Dänschendorf. "An sechs Stationen - einfach bis anspruchsvoll - können Einheimische und Urlauber ihre fußballerischen Kenntnisse mithilfe einer Laufkarte, wie beim Minigolf, unter Beweis stellen", erklärt er. "Das ist zwar alleine recht anstrengend, macht aber auch einen Riesenspaß. Ich hatte schon tolle Nachwuchsfußballer aus Köln, Gladbach, Bochum und vom HSV hier - und alle hören zu, wenn ich meine Fußballphilosophie preisgebe. Toll!"

Abgesehen davon kündigt der "ewige Trainer" nun mal wieder eine Pause an, obwohl ihm schon jetzt klar ist, "dass es ohne Fußball natürlich nicht geht. Darum weiß nicht mal ich, wie lange diese Pause dauert ..." Fest im Terminkalender steht dagegen für Ende des Monats der Besuch bei den Töchtern in der Schlossstadt. Wie gut, dass dann auch im Fußballkreis 5 Grevenbroich/Neuss wieder der Ball rollt.

(NGZ)
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