Lokalsport Zusammenhalt heißt das Zauberwort

Kaarst · Die Crash Eagles Kaarst haben zum zweiten Mal in Folge die Finalspiele um die Deutsche Skaterhockey-Meisterschaft erreicht.

 Als sie sich zu Saisonbeginn vor der heimischen Stadtparkhalle zum Mannschaftsfoto aufstellten, ahnten die Crash Eagles Kaarst noch nicht, wohin ihr Weg sie führen würde: In die Finalserie um die Deutsche Skaterhockey-Meisterschaft, die morgen dort mit einem Heimspiel gegen Samurai Iserlohn startet.

Als sie sich zu Saisonbeginn vor der heimischen Stadtparkhalle zum Mannschaftsfoto aufstellten, ahnten die Crash Eagles Kaarst noch nicht, wohin ihr Weg sie führen würde: In die Finalserie um die Deutsche Skaterhockey-Meisterschaft, die morgen dort mit einem Heimspiel gegen Samurai Iserlohn startet.

Foto: Crash Eagles

Ob am 17. Dezember in der heimischen Stadtparkhalle oder acht Tage zuvor in der Heidehalle an der Friedrich-Kaiserstraße in Iserlohn die Sektkorken knallen, ist Thimo Dietrich egal. Hauptsache, sie tun es, weil die Jungs in den gelb-schwarzen Trikots der Crash Eagles Kaarst sie knallen lassen können. "Wir wollen Meister werden", sagt der Top-Scorer und stellvertretende Mannschaftskapitän des Skaterhockey-Bundesligisten, "wann und wo ist uns egal."

Der 23-Jährige und seine Teamkollegen haben es selbst in der Hand, das "wann und wo" zu bestimmen: Zwei Siege sind nötig in der Finalserie um den Deutschen Meistertitel, die morgen um 18 Uhr in der Kaarster Stadtparkhalle mit der Partie gegen die Samurai Iserlohn startet. "Ein ganz wichtiges Spiel", sagt dazu Georg Otten, Vorsitzender des knapp 400 Mitglieder starken, reinen Skaterhockey-Vereins und Trainer von dessen Aushängeschild, der ersten Herrenmannschaft, in Personalunion. Denn "wer das verliert, steht im zweiten Spiel mächtig unter Druck."

Die Eagles wollen das nicht sein. "Wir sind heiß auf das Ding", sagt Mannschaftskapitän Dominik Boschewski mit Blick auf den Meisterpokal. Den durfte der Polizist in Ausbildung im vergangenen Jahr nur aus der Ferne betrachten. Da sicherten sich nämlich die zu diesem Zeitpunkt die nationale und internationale Skaterhockey-Szene eindeutig beherrschenden Rockets aus Essen mit zwei Siegen auf heimischem Parkett (7:5, 6:2) - dazwischen lag eine 4:12-Niederlage in Kaarst - den Titel.

Diesmal soll es anders laufen. Warum, weiß wiederum Thimo Dietrich: "Weil wir diesmal zwei Heimspiele haben." Den Vorteil, ein eventuell nötiges Entscheidungsspiel (am 17. Dezember um 18.30 Uhr) in heimischer Halle austragen zu können, in der die Eagles seit 14 Monaten keine Partie mehr verloren haben, haben sie sich hart erarbeitet - als Tabellenführer am Ende der Bundesliga-Normalrunde mit neun Punkten Vorsprung auf ihren morgigen Gegner.

"Das war auch unser Ziel", sagt Dietrich. Als der angehende Erzieher vor sechs Jahren seine ersten Skateversuche in der Kaarster Herrennmannschaft bestritt, konnte davon keine Rede sein: 2011 waren die Adler sportlich aus der Bundesliga abgestiegen, durften nur deshalb erstklassig bleiben, weil damals kein Zweitligist aufsteigen wollte. So etwas geht, auch in anderen Sportarten, selten gut - prompt folgte ein Jahr später der Absturz in die Zweitklassigkeit.

Jetzt sind die Eagles wieder auf dem Weg dorthin, wo sie in den Geburtsjahren ihrer Sportart schon einmal waren: auf dem zum Branchenführer. 1992 und '96 wurden sie Deutscher Vizemeister, 1997 und ein Jahr später gewannen sie den Titel. Die Renaissance erklären die beiden Teamkapitäne übereinstimmend mit dem "starken Zusammenhalt" im Team: "Wir kennen uns alle schon lange." Das wiederum liegt daran, dass fast der gesamte Kader aus dem eigenen Nachwuchs stammt.

Gute Nachwuchsarbeit haben die Kaarster schon immer betrieben. Jetzt aber sind Titel im Jugend- oder Juniorenbereich nicht mehr die ultima ratio, sondern Mittel zum Zweck. Und der heißt erste Herrenmannschaft. "Früher haben viele nach Ende der Juniorenzeit aufgehört, weil sie sich den Sprung in die 'Erste' nicht zugetraut haben", sagt Georg Otten. Jetzt werden die Talente schon im Juniorenalter in den Bundesligakader integriert oder zumindest an ihn herangeführt.

Deshalb sagt Dominik Boschewski: "Wir sind nicht von zwei, drei Top-Spielern abhängig, sondern haben eine breit aufgestellte Mannschaft." Das soll den Vorteil der Samurai wettmachen: "Die haben mehr Routine", weiß Thimo Dietrich, "aber wir sind heiß."

(NGZ)
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