Rhein-Kreis Neuss Verbände stellen Forderungen auf

Rhein-Kreis Neuss · Handwerker und IHK wollen Rechtssicherheit bei Flüchtlingen im Job.

 Paul Neukirchen (Kreishandwerkerschaft) und Jürgen Steinmetz (IHK, von links).

Paul Neukirchen (Kreishandwerkerschaft) und Jürgen Steinmetz (IHK, von links).

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Fachkräftemangel, die Integration von Flüchtlingen, duale Ausbildung, schnelles Internet: Bei ihrem ersten Arbeitstreffen in der Kreishandwerkerschaft hatten die beiden Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (IHK Mittlerer Niederrhein) und Paul Neukirchen (Kreishandwerkerschaft Niederrhein) viel zu besprechen. Steinmetz ist seit Juli neuer IHK-Hauptgeschäftsführer. Beide Verbände vertreten zusammen rund 90.000 Unternehmen in der Region.

Den Kampf gegen den Fachkräftemangel bezeichneten Steinmetz und Neukirchen als "eine der wichtigsten Aufgaben des nächsten Jahrzehnts". In vielen Wirtschaftsbereichen werde das Problem Fachkräftemangel durch den Hang zur Akademisierung verstärkt. "Nicht jeder mit Abitur sollte studieren", sagte Steinmetz mit Blick auf Studienabbrecher-Quoten von bis zu 40 Prozent. Gerade Gymnasiasten müssten intensiver über die Möglichkeiten der dualen Ausbildung informiert werden.

Steinmetz und Neukirchen forderten für Unternehmen, die Flüchtlinge beschäftigen oder ausbilden, Rechtssicherheit. "Jeder Arbeitgeber will doch wissen, ob der Flüchtling, den er heute als Auszubildenden einstellt, in drei Monaten noch in Deutschland sein darf", sagte Neukirchen. Deshalb fordern IHK und Kreishandwerkerschaft eine verlässliche Regelung zum Duldungs- oder Bleiberecht.

Zunehmend existenziell wichtig werde für die Unternehmen in der Region die schnelle Übertragung von Daten. Das betreffe nahezu alle Branchen in Industrie, Handel und Handwerk. Der Ausbau des schnellen Internets müsse von Bund, Land und Kommunen gleichermaßen forciert werden. "Wer sich ausklinkt, stellt sich gegen Wachstum und technischen Fortschritt und gefährdet Ausbildungs- und Arbeitsplätze", erklärten Steinmetz und Neukirchen.

Mit Blick auf die Kommunen in der Region fordern die beiden Hauptgeschäftsführer die Ausweisung neuer Gewerbegebiete: Die Wirtschaft brauche neue Flächen, die Nutzung von Industriebrachen reiche alleine nicht aus. Sie regen insbesondere die Schaffung von interkommunalen Gewerbegebieten an.

(NGZ)
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